Organisation: CIA-Folter in Kabul

Human Rights Watch berichtet von Gefangenenmisshandlung in US-Geheimgefängnis

NEW YORK afp/taz ■ Mutmaßliche US-Geheimdienstmitarbeiter haben laut der US-Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) von 2002 bis 2004 Gefangene in einem Geheimgefängnis bei der afghanischen Hauptstadt Kabul gefoltert. HRW beruft sich dabei auf die Anwälte von acht Gefangenen. Die inzwischen nach Guantánamo auf Kuba verlegten Männer seien in Stellungen angekettet gewesen, in denen sie nicht schlafen konnten. Sie hätten tagelang nichts zu essen oder trinken bekommen und seien mit lauter Musik beschallt worden. Bei Verhören seien sie geschlagen und mit Vergewaltigung bedroht worden.

Die Zeugen seien in absoluter Dunkelheit gehalten worden, weshalb sie vom „Gefängnis der Dunkelheit“ sprechen. Die amerikanischen Aufseher und Verhörspezialisten hätten keine Uniformen getragen, was laut HRW auf Beteiligung des Geheimdienstes CIA hindeute. Über ein geheimes CIA-Gefängnis in Kabul hatte auch der Deutschlibanese Khaled al-Masri berichtet, der dorthin nach eigenen Angaben entführt worden war. Die US-Regierung hat Berichte über CIA-Geheimgefängnisse im Ausland bisher weder dementiert noch bestätigt. HAN