Der Abriss hat drei Namen

Palast der Republik wird von zwei Firmen aus Niedersachsen und einer aus Brandenburg abgerissen. Kosten sollen deutlich niedriger sein als ursprünglich veranschlagt

Der Abriss des Palastes der Republik ist kein Abstraktum mehr, sondern hat einen Namen. Oder besser gesagt drei davon. Das bestätigte gestern die Sprecherin von Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD), Manuela Damianakis. Den Zuschlag erhielten die Firmen Ludwig Freytag Oldenburg (Niederlassung Beelitz), Jaeger Umwelttechnik Bernburg und Bunte Bau Papenburg.

Nicht kommentieren wollte Damianakis allerdings Meldungen, denen zufolge der Abriss nicht wie veranschlagt 20, sondern nur noch 8 Millionen Euro kosten solle. Über die Einzelheiten des Verfahrens, hieß es, wolle die Senatorin erst am Freitag informieren. Mit dem Abriss soll noch im Januar begonnen werden. Die Einspruchsfrist gegen die Auswahl der Firmen sei bereits verstrichen.

Unterdessen sieht die Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus in Asbest-Resten in dem Gebäude ein Problem. Im ganzen Gebäude seien noch fest gebundene Asbest-Reste verteilt und somit schwer zu beseitigen, sagte die Grünen-Sprecherin für Stadtentwicklung, Claudia Hämmerling. Die dafür veranschlagten Kosten in Höhe von 600.000 Euro dürften unter diesen Bedingungen nicht ausreichen. Eine Firma, die diese Aufgabe übernehme, werde „sich an ihr übernehmen“. Nach Angaben von Damianakis ist dieses Problem bekannt und in der Ausschreibung berücksichtigt worden.

Als „bloße Kosmetik“ kritisierte der Architekt und Abrissgegner Philipp Oswalt das Vorhaben. „Die unter der Erde liegenden Geschosse werden gar nicht abgerissen, das wird auf später verschoben.“ Das „Bündnis für den Palast“ plant für den 14. Januar den dritten „Stopptag“, an dem auf einer Kundgebung vor dem Palast Abrissgegner zu Wort kommen sollen. WERA