Saufen einmal rund ums Eck

Die Eckkneipe hat die Abschaffung der Lohntüte überlebt wie auch den Siegeszug von Fernsehen und Internet. Die Kneipe, so scheint es, meistert jede Krise, zwischen Trinkertristesse und Nachbarschaftstreff

VON DAVID DENK

Diese Geschichte beginnt mit einem Handschlag. Genau wie der Abend, von dem sie handelt. Unerwartet kommt er, ist angenehm fest – und ein Versprechen. So begrüßt Christine Gehrhus ihre Gäste in der Bornholmer Hütte seit Jahrzehnten. Egal ob man Stammkunde ist oder zum ersten Mal da – so wie ich. Für jemanden, der sonst in Bars verkehrt, wo man sich seine Flasche Beck’s bei einer muffeligen Studentin am Tresen abholen muss, ist diese kleine Geste eine große Sensation: Sie wirkt einladend, macht zugleich aber unmissverständlich deutlich, wer hier der Herr im Haus ist. Dass offiziell Christine Gehrhus’ Sohn Matthias seit zehn Jahren Wirt an der Bornholmer Straße 89 ist, mindert ihre Autorität nicht. Als sie uns nach gefühlten sieben Minuten die bestellten Kugeln bringt, sagt sie den schönen Satz: „Ich bin bloß die Eminenz im Hintergrund.“ So klingt Understatement made in Berlin.

Zu den wegen ihrer extrem bauchigen Form Kugel genannten 0,4-Liter-Biergläsern bringt sie zwei Notizblöcke, auf denen über einem einsamen Gekritzel das gedruckt steht, was wir trinken: Schultheiss. Dieser Name gehört genauso hierher, in diese Altberliner Bastion, wie der schmiedeeiserne Aufsteller auf dem Stammtisch, um den eine Hand voll gepolsterter Lehnstühle stehen. Verwaiste Throne für die Königsklasse der Trinker.

Christine Gehrhus, die die Ärmel ihrer Strickjacke zupackend hochgeschoben trägt, bietet an, mir die 101 Jahre alte Kegelbahn im Keller der 101 Jahre alten Kneipe zu zeigen. Seit 51 Jahren gehört sie Familie Gehrhus und hat selbst die DDR in Privatbesitz überlebt. Die Bornholmer Hütte, so beschreibt es die Chronik auf der Rückseite der laminierten Getränkekarte, zeichne sich aus durch ein „Gemisch aus Damals-wars und modernem Heute“. Hier im Keller aber kann man die DDR noch riechen. „Die Kegelbahn, die noch aus den Gründerjahren stammt“, heißt es in der Chronik, „ist 1999 denkmalgeschützt auferstanden, sehr zur Freude junger Gäste.“ Tatsächlich wird später eine gemischte Gruppe, in der keiner älter als dreißig ist, im Keller verschwinden, aus dem wir gerade kommen.

Es ist erst kurz nach sechs. Axel und ich sind früh dran, weil wir noch eine Menge vorhaben. Der Plan ist eine Eckkneipentour durch die Berliner Bezirke Neukölln und Wedding, die allerdings in Prenzlauer Berg beginnt, weil Axel auf die Bornholmer Hütte nicht verzichten wollte – auch wenn sie keine Eckkneipe ist. Doch wer wird kleinlich sein. Es geht ja eher darum, dass eine solche Kneipe beim Gast um die Ecke liegt und ihm als erweitertes Wohnzimmer dienen kann, wo er nach Feierabend unkompliziert und günstig einkehrt.

Mein Freund wäre selbst ein guter Kneipenwirt, ahnt aber, dass das sein sicheres Ende wäre. Seine Tür stand immer offen, ausreichend Sternburg Export immer im Kühlschrank – eine Versuchung, der ich nur selten widerstand. Unzählige Male bin ich sehr betrunken aus seiner Leipziger WG-Küche getorkelt. Vorbei. Axel ist jetzt auch in Berlin. Macht ein Praktikum bei einem Arbeitgeber, in dessen Leitbild Eckkneipentouren am Dienstagabend wohl keinen Platz haben. Also soll ich schreiben, dass er hier sein Glück suche, diktiert er mir. Er meint Berlin, nicht die Kneipe.

Bei Detlev, den wir hier kennen lernen, ist es wohl andersrum. Sich selbst nennt er „der Allgäuer Weddinger“, es klingt wie der Beiname eines Boxers. Um seine Gefährlichkeit zu unterstreichen, nimmt er einen schweren Metallflaschenöffner, den er an einer billigen Kette aus dem Baumarkt befestigt hat, aus der Tasche seiner Lederjacke und fuchtelt ein bisschen damit rum. Dann sagt er, dass er mich findet, wenn ich ihm keinen Beleg des Artikels zukommen lasse. In der Bornholmer Hütte sei er zum ersten Mal, sagt Detlev. Er habe „Dünnpfiff“ und beschlossen, ein paar Rollmöpse zu essen und auch das eine oder andere Bier zu trinken. Aber nicht zu viele. Schließlich müsse er morgen früh wieder nüchtern zum Staplerkurs antreten. „Damit haste bessere Chancen, ’nen Job zu kriegen“, erklärt er fachkundig, „schwarz natürlich.“ Er sei auch schon schwarz Stapler gefahren, auf Dauer findet er das aber keinen Zustand.

„Irgendwie läuft zurzeit was schief“, sagt Detlev, und ich mache mich auf seine ganz eigene, persönliche, kleine Elendsgeschichte gefasst. Doch sie kommt nicht. Stattdessen erzählt er davon, wie er neulich schon mal zwei Leuten vom Offenen Kanal in die Arme gelaufen ist. Und jetzt dieser Typ von der taz. „Du machst ja ’ne richtige Medienkarriere, Detlev“, sage ich. Er lächelt, sein Schnäuzer hüpft. Aus seinem Leinenbeutel zieht er eine Mappe mit Computerausdrucken. Er schreibe nämlich auch, sagt er und fragt mich, ob ich lieber ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte hören möchte. Ich frage, was ihm denn mehr liegt: Prosa oder Lyrik? „Ich bin doch kein Theoretiker“, fährt er mich entsetzt an. „Damit verarbeite ich einfach meine eigene Scheiße“, sagt er. Ich entscheide mich für Lyrik. „Kreis der Liebe“ heißt der Text.

Zum Lesen komme ich vorerst nicht, denn Christine Gehrhus’ Sohn und „Chef“ hat sich an unseren Tisch gesetzt. Wir sind Ehrengäste wider Willen, aufmerksam beobachtet von allen Anwesenden – mal abgesehen von denjenigen, die sich nur für ihr Bier interessieren. Es fehlt nur noch, dass jemand an unseren Tisch kommt und fragt, ob er ein Foto von uns machen darf. Matthias Gehrhus nennt sich selbst den „perfekten Dealer“, weil er Alkohol nur verkaufe. „Ich trinke dreimal im Jahr, an Silvester, zum Geburtstag und dann vielleicht noch Vatertag“, sagt er. Das unterscheide ihn von vielen seiner Gäste, „man könnte auch Patienten sagen“.

Was er sagt, klingt hart, doch Matthias Gehrhus ist alles andere als ein Zyniker. Der Zapfhahn wurde ihm in die Wiege gelegt. „Berufung“ nennt er es. Nachdem der „legendäre Tresenmann“ – gemeint ist sein Vater – mit 84 Jahren verstarb, setzte Matthias die Tradition der Bornholmer Hütte fort. Es war wohl genauso unausweichlich und selbstverständlich, wie es sich liest. 1996 war das, Matthias Gehrhus war zweiundzwanzig. „Zu jung“, sagt er, zuckt mit den Achseln und lächelt verlegen. „Man braucht Lebenserfahrung, um ’ne Kneipe zu führen.“ Und jetzt? „Es gibt Tage, die man hasst, und solche, die schick sind.“ Immerhin hatte er schon eine gastronomische Ausbildung in der Tasche: „Großküchenkoch“, sagt er, damit man seinen Beruf ja nicht mit Haute Cuisine verwechselt. Seine Schwester durfte an die Uni. Die Chronik: „Die Tochter – Erstgeborene – ist eine studierte Frau und der Sohn was Praktisches – eben Koch.“ Als ich ihn frage, ob er nicht auch unter der wirtschaftlichen Lage leide, sagt er den wunderbar klaren Satz: „Je schlechter es den Leuten geht, desto mehr saufen sie in der Kneipe.“

Detlev taucht wieder auf. Er müsse jetzt gleich gehen – der Staplerkurs. Es ist halb sieben. Er stellt mir ein Ultimatum. Ich habe noch fünf Minuten Zeit für den „Kreis der Liebe“. Detlev ist aufdringlich. Er kriegt kein Bier mehr, deswegen hat er es jetzt sehr eilig. Sein Gedicht kann ich nur noch überfliegen und die Schlüsselzeilen notieren: „Mich hasse ich, obwohl ich mich doch lieben soll.“ Drunter stehen seine Initialen und daneben eine Jahreszahl: 1998. „Das heißt, der rennt seit sieben Jahren in Kneipen rum und zeigt seine Gedichte vor“, kommentiert Axel prosaisch.

Matthias Gehrhus schüttelt uns zum Abschied die Hände und sagt, dass wir uns eingeladen fühlen sollen – vorausgesetzt, wir bringen ihm ein Belegexemplar vorbei. Das könne dauern, sage ich. „Ich bin auch in dreißig Jahren noch hier“, entgegnet er.

In der nächsten Kneipe am Nettelbeckplatz sitzen am Nebentisch drei junge Frauen. Über ihnen hängen unzählige Geweihe an der Wand. Irgendwie passen die Frauen nicht hierhin, doch das können sie gar nicht nachvollziehen. „Was soll denn das heißen?“, fragt die eine von ihnen spitz und erwartet keine Antwort. Sie wolle ihren beiden Freundinnen aus Freiburg die Stadt zeigen. „Und Prenzlauer Berg ist doch langweilig.“ Also trinken sie in Wedding billigen Wein. Die Flaschen stapeln sich hinter der Theke zu einer beeindruckenden Batterie. Dass die Kneipe Zum Magendoktor heißt, klingt plötzlich wie ein schlechter Scherz. Axel bestellt zu den obligatorischen Kugeln noch zwei Futschi, Weinbrand-Cola. Klingt schlimmer, als es schmeckt. Aus dem Hintergrund fragt eine Stimme forsch: „Seid ihr Models, oder was?“ Ob sie Lust auf eine Partie Billard hätten? „Wir kommen gleich“, antworten sie. „Erscheinen reicht auch“, kalauert die Stimme. Dann sind die Frauen weg und wir alleine mit Bier und Futschi.

Hier hatte Axel vor etwa fünf Jahren, da war er noch Zivi, sein erstes Eckkneipenerlebnis. Er erinnert sich an den wohltuenden Kontrast zu der Schickimickiparty, auf der er vorher war: Ein Gast lag mit dem Kopf auf der Theke, ein anderer schimpfte auf die Ausländer – und soff dabei mit einem Pakistani, auch die Bedienung hatte schon einen Schwips. „Wenn ich Bier trinken will, gehe ich lieber in eine Eckkneipe als ins hippe Schwarzsauer mit seinen ganzen Medienmenschen“, erklärt Axel.

Während wir trinken und reden, wuselt Miguel Lopes, der die Fotos für unsere Geschichte macht, mit Stativ und Kamera herum und zieht die Blicke auf sich. Der Einzige, der ihn nicht beachtet, ist der Typ an der Bar mit dem struppigen Haar, der in den Raum starrt. Auch als Miguel sein Objektiv auf ihn richtet, bleiben die Füße da, wo sie schon die ganze Zeit lagen – auf dem Hocker vor ihm. Um den Hals baumelt ihm der Schwerbehindertenausweis. Von seinem Logenplatz aus wird auch er Zeuge eines unschönen Zwischenfalls: Plötzlich baut sich vor Miguel ein nicht besonders großer, aber dafür umso kurzhaarigerer Mann auf: Ob er ihm nicht deutlich gesagt habe, dass er nicht fotografiert werden möchte, fragt er und kommt Miguel dabei näher als nötig. Miguel versucht, ihn zu beruhigen, der Kurzhaarige pöbelt unverdrossen weiter. Als wir schon aufstehen wollen, um die Situation zu klären, greift der Kellner ein. Was denn daran so schlimm sei, ihn zu fotografieren. „Nachher wirste noch berühmt“, sagt der Kellner, ein Zweimeterhüne mit dünnem, grauem, zum Pferdeschwanz gebundenem Haar. „Dann kommste endlich mal hier raus, Christian.“ Der Kellner knufft Christian in den Arm und zieht seinen Kopf an die Riesenbrust. Das wirkt Wunder: Der Pöbler wird zahm wie ein Lämmchen. Das nennt man wohl Deeskalation. Miguel verspricht, die Kamera wegzupacken, er sei eh fertig, und Christian trollt sich. Wir gehen auch lieber.

Zwischenstopp in der Plantage, eine spontane Entscheidung. In der Plantage wird die Krise der Eckkneipenkultur greifbar. Die Plantage ist ein würdeloser Ort mit dem Charme eines Cottbuser Männerwohnheims. Sie gibt jeder Großstadtpflanze den Rest, lässt sie eingehen, wenn’s nicht selbst dafür schon zu spät ist. Eine unsagbar hässliche Keramikfigur auf dem Tresen – ein auf einer Bank sitzender Landstreicher mit kindlichen Gesichtszügen und ohne Schuhe – scheitert kläglich an der ihr zugedachten Rolle des Farbtupfers. Auch die ultralangen Fingernägel der sehr blonden, leicht speckigen Bedienung – babyblau lackiert und mit silbernen Ornamenten verziert – wirken alles andere als einladend. Zu allem Überfluss bringt der Dudelsender gerade „Bacardi Feeling“, doch Urlaubsstimmung kommt nicht auf.

Wer freiwillig hier ausharrt, hat kein Zuhause, auf das er sich freut – zumindest nicht in Berlin. Badische Arbeiter auf Montage spielen Dart und fragen den muskulösen Freund der Babyblauen nach einem Puff. Neben uns am Tresen hängt ein Trinker, den Kopf in die Hand gestützt, und gibt sich die Kugel. Als er zahlen will, kämpft die Babyblaue für ihr Trinkgeld. „Das macht neun Euro siebzig. Zehn, ja?“, sagt sie. Bloß weg von hier! Als wir zahlen, geben wir ihr freiwillig ein paar Groschen extra.

Das Ambrosius schreit dem Gast förmlich entgegen: „Berlins billigstes Gasthaus. Täglich ab sieben Uhr volle Küche!“ Die ausnahmslos sturzbetrunkenen Gäste spucken drinnen ähnlich große Töne wie die Reklame draußen vor der Tür auf der Neuköllner Sonnenallee. Eigentlich wollten wir vorher noch in den Blauen Affen, doch der hatte um viertel nach elf schon zu. Auch hier sagt uns die Bedienung, dass sie in einer halben Stunde schließen will. Ein großes Hausbier kriegen wir trotzdem noch. Der halbe Liter Ambrosius Premium Pils kostet nur einen Euro. Schmeckt aber gut, genau wie die frische, heiße Bulette für einen Euro, die ich dazubestelle. „Dieser Betrieb arbeitet ohne Gewinn“, steht auf einem Schild an der Wand. „Das war nicht so geplant, aber es hat sich so ergeben.“

Am lautesten von allen etwa zehn ausnahmslos männlichen Gästen ist ein älterer Herr mit einem unglaublichen Mitteilungsdrang. Abwechselnd informiert er die anderen Gäste ungefragt darüber, dass er ein Fremdenlegionär sei und was er in der Nacht noch vorhabe: „Ich will jetzt in den größten Puff aller Zeiten.“ Irgendwann wird’s der Bedienung zu bunt. „Auf welcher Welle reitest du denn?“, blafft sie ihn an. Und als er immer noch keine Ruhe gibt: „Zuhören kannste wohl gar nicht. Das hat man dir in der Schule nicht beigebracht.“ Daraufhin bricht er zusammen. „Ich liebe euch alle und will mit euch reden“, jammert er. „Ich bin immer alleine, oben in meiner Kammer.“ Dann kommt sein Taxi. Auf der Speisekarte steht: „Der Weg zum Ambrosius sich immer lohnt, auch wenn man etwas weiter wohnt.“

In der Hopfeninsel in der Schinkestraße macht die Bedienung die Musik wieder an, als Axel und ich durch unser Erscheinen die Zahl der Gäste schlagartig verdoppeln – „sonst kommste dir hier ja vor wie in der Leichenhalle“. Als sie die beiden bestellten Kugeln bringt – die wievielten waren’s noch gleich? –, fragt sie keck: „Es gibt hier keine Mitarbeit?!“ Bis wir verstanden haben, was sie meint, hat sie sich schon selbst zwei Bierdeckel zurechtgelegt. Die Frau, Mitte vierzig, ist Spitze – klein, drall, brünett und frech wie Oskar. Geschmacklich ist auch die Hopfeninsel hart an der Grenze – nebenan baumelt das schmiedeeiserne Stammtischschild von einem Neonspot – doch es ist gemütlich hier inmitten von Topfpflanzen und Palmen.

Obwohl es mittlerweile weit nach Mitternacht ist, kommen noch zwei Freunde von Axel vorbei. Wir sitzen da und führen der Uhrzeit, dem Ort und unserem Geschlecht angemessene Gespräche. Axels Arbeitgeber wäre wirklich not amused. Wir kommen allmählich zur Ruhe, weil klar ist, dass die Hopfeninsel die letzte Kneipe auf unserer Liste ist. Endstation Insel.

Neben dem Grauhaarigen an der Theke, der immerzu fragt, ob jemand von uns aus dem Rheinland kommt, sitzt Ahmed, ein junger Araber mit Brille, der Anschluss sucht. Er will uns auf ein Bier einladen. Wir lehnen zunächst dankend ab, lassen uns dann aber doch breitschlagen. Der Deal ist klar: Wir trinken auf seine Kosten und er redet auf unsere. Ahmed arbeitet in der Küche eines Restaurants in Charlottenburg. Er rät uns davon ab, dort essen zu gehen. Wenn’s sich allerdings nicht vermeiden lasse, sagt er, sollten wir Pizza bestellen. Auf keinen Fall Auflauf. Ahmed ist schon ziemlich betrunken, betrunkener als wir zumindest – mehr Schnaps. Von seinem Job kommen wir auf unser Studium. „Ihr seid die Hoffnung für Deutschland!“, ruft er eine Spur zu laut und lässt sich davon selbst durch das Stammtischniveau unseres Gesprächs nicht abbringen. Um zwei haben wir genug gesehen – und gehört. Die Bedienung ruft mir ein Taxi. Der Fahrer mustert mich verstohlen, zwei, drei Minuten später spricht er mich an: „Sie sehen gar nicht aus wie die Leute, die ich da sonst so abhole.“ Ich werte es als Kompliment. „Ob Sie’s glauben oder nicht“, lalle ich, „ich war beruflich da.“

DAVID DENK, 24, ist Volontär der taz, lebt in Berlin und koordiniert hier mit strenger Hand den Praktikantenstammtisch im Schwarzsauer