Muslim-Test ohne Sorgen

Heute: Die Schauspielerin Renan Demirkan stellt Gegenfragen und tut etwas für die Bildung der Testenden

Die Schauspielerin Renan Demirkan beantwortet den Muslim-Test mit Gegenfragen. Falls die für den Test Verantworlichen Weiterbildungsbedarf in Sachen Respekt haben, gibt sie passende Literatur- oder Filmtipps für Anfänger.

Wie beurteilen Sie es, wenn ein verheirateter Mann aus Deutschland in seinen früheren Heimatstaat fährt und dort ein zweites Mal heiratet?

Renan Demirkan: Wie dumm und hilflos müssen die politischen Beamten sein – die auf solche rassistischen Selektionsmaßnahmen zurückgreifen?! Der Literaturtipp zu diesem Themengebiet ist „Der gute Mensch von Sezuan“ von Bert Brecht.

Ihre Tochter bewirbt sich um eine Stelle in Deutschland. Sie bekommt jedoch ein ablehnendes Schreiben. Später erfahren Sie, dass eine Schwarzafrikanerin aus Somalia die Stelle bekommen hat. Wie verhalten Sie sich?

Wie kann das sein – dass eine derart genuin faschistoide Herrendenke in diesem Land wieder Fuß fassen konnte?! Der Literaturtipp dazu lautet „Die Kunst des Liebens“ von Erich Fromm.

Sie haben von den Anschlägen am 11. September 2001 in New York und am 11. März 2004 in Madrid gehört. Waren die Täter in Ihren Augen Terroristen oder Freiheitskämpfer? Erläutern Sie Ihre Aussage.

Wer braucht wieder mal und warum ein religiöses Feindbild?! Der Literaturtipp zum Thema Religion lautet „Die sieben großen Religionen der Welt“ von Huston Smith.

In Deutschland kann jeder selbst entscheiden, ob er sich lieber von einem Arzt oder einer Ärztin behandeln lässt. In bestimmten Situationen besteht diese Wahlmöglichkeit jedoch nicht: Notfall, Schichtwechsel im Krankenhaus. Würden Sie sich in einem solchen Fall auch von einem Arzt untersuchen und operieren lassen.

Die Antworten auf die ersten drei Fragen reichen, denke ich. Dafür gibt es noch einen Filmtipp, „Angst essen Seele auf“ von Rainer Werner Fassbinder.INTERVIEW: KERSTIN SPECKNER