MODERNE NOMADEN

Etwa 30 Millionen Erwerbstätige in der Bundesrepublik sind Berufspendler. Das sagt der Mikrozensus 2004, die jährliche Haushaltsbefragung des Statistischen Bundesamts. 5,1 Millionen, also 17 Prozent von ihnen, fahren mehr als 25 Kilometer weit zur Arbeit, 1,5 Millionen (5 Prozent) legen über 50 Kilometer zurück.

Als einen speziellen Fall behandelt der Mikrozensus 2004 die so genannten Wochenendpendler: Männer und Frauen, die werktags am Arbeitsort wohnen und in ihrer Freizeit den Haupthaushalt heimsuchen, den sie gemeinsam mit Partner, Familie, Freunden führen. Knapp 360.000 abhängig Beschäftigte fallen unter diesen Pendeltyp. Das sind zwar lediglich 1,2 Prozent der Pendler bundesweit, aber ihre Zahl ist seit der letzten Pendler-Erhebung 1996 um erstaunliche 12 Prozent gestiegen.

Bei den Wochenendpendlern handelt es sich vor allem um Führungskräfte – und meist um Männer: Sie stellen 60 Prozent des Wochenendheimkehrer-Kontingents. Und: Fast ein Viertel aller Wochenendpendler arbeitet in Bayern. Unberücksichtigt bleiben in der Statistik Selbstständige, Studierende und Schüler. Die tatsächliche Zahl der Wochenendpendler dürfte also um etliches höher liegen: Schätzungen gehen von mehr als einer Million aus. HH