Studis mit neuem Parlament

37.000 FU-Studierende haben gewählt. Die Mehrheit der Stimmen ging an linke Listen

In der vergangenen Woche haben knapp 5.000 der 37.000 Studierenden an der Freien Universität (FU) ein neues Studierendenparlament (StuPa) gewählt. Gestern wurde das vorläufige Wahlergebnis bekannt gegeben. Die Mehrheit der Stimmen ging, wie schon in den vergangenen Jahren, an linke Listen. Mit rund zwölf Prozent war die Wahlbeteiligung verhältnismäßig hoch. Insgesamt 49 verschiedene Listen hatten sich für die 60 Sitze im StuPa beworben.

Im StuPa sitzen die Vertreter der Studierendenschaft, die wiederum die Mitglieder des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) wählen. Die Koalitionsverhandlungen beginnen voraussichtlich Anfang Februar.

„Wir sehen uns durch das Wahlergebnis in unserer bisherigen Arbeit bestätigt“, freut sich Jenny Simon, Hochschulpolitische Sprecherin des derzeitigen AStA. Dennoch würde sie sich „ein stärkeres hochschul- und allgemeinpolitisches Engagement der Studierenden“ wünschen. Auch Matthias Appenzeller von der Liste Kritik und Praxis ist mit dem Ergebnis der Wahl zufrieden: „Wir hoffen jetzt, dass bei den Koalitionsverhandlungen wieder ein linker, kritischer AStA zustande kommt.“ Jedoch reiche ein hochschulpolitisches Engagement allein nicht aus: Man müsse vielmehr die gesellschaftlichen Bedingungen von Bildung im Blick haben. Constantin Schneider, Vorsitzender vom Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) an der FU, ist von der Wahl enttäuscht. „Mehr als ein Sitz im StuPa wäre natürlich schöner gewesen. Aber immerhin konnten wir unser Ergebnis vom vergangenen Jahr halten“, sagt er. Die Wahlbeteiligung hält Schneider für zu gering: „Ich habe den Eindruck, dass die Studierenden die StuPa-Wahlen nicht ernst genug nehmen.“ JOHANNES RADKE