Mehrwertsteuer: Deutschland im Mittelfeld

Mit der Erhöhung von 16 auf 19 Prozent ab 2007 rückt die Bundesrepublik im EU-Vergleich zur Slowakei auf

BERLIN afp ■ Die Umsatzsteuersätze in den EU-Mitgliedstaaten bewegen sich zwischen 15 und 25 Prozent. Nach einer Anhebung der im deutschen Sprachgebrauch auch Mehrwertsteuer genannten Steuer auf 19 Prozent würde Deutschland damit vom unteren Bereich ins Mittelfeld der europaweiten Sätze aufsteigen.

Die Länder mit den niedrigsten Sätzen sind Zypern und Luxemburg, die bei 15 Prozent liegen. In Großbritannien beträgt der Satz 17,5 Prozent, die drei Baltenländer haben alle einen Satz von 18 Prozent. Die höchsten Steuersätze verzeichnen Schweden und Dänemark, wo der Staat jeweils 25 Prozent des Umsatzes einstreicht. Nicht überall ist die Tendenz steigend: Ungarn, das noch im vergangenen Jahr einen Satz von 25 Prozent hatte, nimmt seit Januar nur noch 20 Prozent auf alle Transaktionen ein.

Mit 19 Prozent wird Deutschland auf gleicher Höhe wie die Slowakei, die Tschechische Republik, die Niederlande und Griechenland liegen. Darüber befindet sich Frankreich (19,6 Prozent) sowie die mittel- und südeuropäischen Staaten Slowenien, Italien, Österreich und Ungarn (20 Prozent). Noch höher ist der Satz in Portugal, Belgien und Irland (21 Prozent) sowie Polen und Finnland (22 Prozent).

Die Slowakei und Dänemark sind die einzigen Länder, die keine Ausnahmen von ihren Mehrwertsteuersätzen machen. In allen anderen Staaten werden bestimmte Dienstleistungen oder Waren mit niedrigeren Sätzen gefördert.

So gilt auf den griechischen Inseln ein Satz von 13 Prozent, und in Spanien gelten für die Tourismusindustrie 7 Prozent. Auch soziale oder kulturelle Dienstleistungen werden oft weniger besteuert: Buch- und Presseprodukte unterliegen zum Beispiel in Spanien einem Satz von 4 Prozent.