Pflüger gibt alles

CDU-Kandidat will nach Wahlschlappe Landeschef werden. Er denkt schon an zweiten Versuch 2011

Der designierte CDU-Spitzenkandidat für die Abgeordnetenhauswahl, Friedbert Pflüger, will nach eigenem Bekunden längerfristig in der Landespolitik bleiben. Sollte er mit der CDU die Wahl am 17. September verlieren, „bin ich bereit, Landesvorsitzender zu werden“, sagte Pflüger am Donnerstag vor Wirtschaftsvertretern. Er wolle dann in fünf Jahren „wieder antreten“, um Regierender Bürgermeister zu werden.

Pflüger will bei einem Misserfolg im September gleichwohl nicht als Oppositionsführer ins Abgeordnetenhaus wechseln, sondern in der Bundesregierung bleiben. Der 50 Jahre alte Niedersachse ist parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Ihm werden bislang wenig Chancen gegen den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) eingeräumt. Die CDU liegt nach der jüngsten Forsa-Umfrage bei 25 Prozent der Stimmen. SPD (36 Prozent) und Linkspartei (13 Prozent) könnten weiterregieren. Der derzeitige CDU-Landesvorsitzende Ingo Schmitt will sein Amt mindestens bis Frühjahr 2007 behalten. Sollte Pflüger den Job wollen, würde Schmitt ihn aber zur Verfügung stellen.

„Ich will am 17. September nicht verlieren, sondern gewinnen“, sagte Pflüger bei der Veranstaltung gestern. Er erinnerte daran, dass den heutigen CDU-Ministerpräsidenten Peter Müller im Saarland und Christian Wulff in Niedersachsen vor ihren Wahlsiegen auch wenig Chancen gegeben worden seien. Er sei überzeugt, dass die Berliner Union ihn unterstützen werde. Wer das nicht tue, „wird es schwer haben, der wird abserviert“, warnte er zugleich innerparteiliche Kritiker. dpa, taz