Neue Fälle H5N1

Niedersachsen ist als sechstes Bundesland befallen. Vogelgrippe hat Polen erreicht. Ein Toter in China

BERLIN taz ■ Niedersachsen ist das sechste Bundesland, in dem jetzt die Vogelgrippe nachgewiesen ist: Am Samstag bestätigte das Friedrich-Loeffler-Institut das Virus H5N1 bei einer Graugans, die im Landkreis Soltau-Fallingbostel gefunden worden. Mit über 70 Millionen Hühnern, Enten, Gänsen und Puten werden in Niedersachsen etwa 60 Prozent des gesamten Nutzgeflügels in Deutschland gehalten.

In Brandenburg sind jetzt auch der Barnim und das Märkische Oderland betroffen: Hier wurde das Virus bei einem Blesshuhn und einem Höckerschwan bestätigt. Damit stieg die Zahl der in Deutschland nachgewiesenen H5N1-Fälle auf über 150 Wildvögel – plus einer Katze, die auf Rügen an den Viren starb.

Seit Samstag gelten schärfere Schutzbestimmungen: Leinenzwang für Hunde etwa oder das Freilaufverbot für Katzen. Allerdings gilt dies nur in den Sperrzonen, was Wilhelm Hoffrogge echauffiert. Der Chef des niedersächsischen Geflügelwirtschaftsverbands: Wenn sich das Virus nicht verbreiten solle, dann „müssen Leinenzwang und Freilaufverbot in ganz Niedersachsen gelten“, sagte er im NDR.

Neu ist die Vogelgrippe nun auch in Polen. Dort ist das Virus bei zwei wilden Schwänen im Norden des Landes festgestellt worden. Ob es sich um die aggressive H5N1-Variante handelt, muss erst vom EU-Referenzlabor im britischen Weybridge bestätigt werden. Außerdem gibt es einen weiteren Todesfall: In China starb 32-Jähriger an Vogelgrippe – nach Angaben der WHO ist er der 94. Mensch, den das Virus seit 2003 tötete. RENI