Black and cool: „Shaft“-Regisseur Gordon Parks ist tot

Mit welchen seiner Bilder ist der amerikanische Filmemacher und Fotograf Gordon Parks, der nun mit 93 Jahren in New York gestorben ist, wohl am stärksten im Gedächtnis der globalen Mediengesellschaft gegenwärtig? Mit seiner überzeugenden Erfindung des ersten schwarzen Privatdetektivs, dem super hippen und extrem coolen John Shaft, wie ihn Richard Roundtree 1971 in dem Film „Shaft“ im kurzen Ledermantel der Black Panthers verkörperte? Oder mit Ella Watson, der Putzfrau in Washington, D. C., wie sie sich 1942, vor dem Hintergrund der Stars and Stripes mit dem aufgerichteten Strohbesen in der einen Hand und dem nassen Wischmopp in der anderen, dem Fotografen stellte? Mit „American Gothic, Washington, D. C.“ also? Denn so nannte Parks das deutlich auf Grant Woods berühmtes Gemälde von 1930 verweisende Foto einer Serie, die im Auftrag von Roy Strykers Farm Security Administration entstand. In beiden Fällen wird Parks Ansatz deutlich, das schwarze Amerika als gleichberechtigten Teilhaber an den dichten Zeichen der nationalen Populärkultur zu zeigen. Seine Herkunft – er wurde 1912 als letztes von 15 Kindern einer schwarzen Familie in Fort Scott, Kansas, geboren – hatte ihm nie etwas anderes als die Position der Avantgarde verheißen. Er ist dieser Position, jenseits seiner Pionierleistungen als Schwarzer, als schlicht bemerkenswerter und dabei ernorm vielseitiger Künstler stets gerecht geworden. WBG