Fein gepackt ist nicht gleich gewonnen: Umweltschützer protestieren gegen Feinstaubbelastung

Wenn es nur so einfach wäre: Tüte auf und rein mit dem ganzen fiesen Feinstaub, der die Berliner Luft – und unsere Lungen – verdreckt. Doch der Protest des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) gestern an der Neuköllner Silbersteinstraße war vor allem symbolischer Natur. Denn aufkehren lässt sich der Krebserreger nicht: Als Feinstaub gelten Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 10 Mikrometer,
Hauptverursacher ist der Straßenverkehr und hier sind es vor allem (alte) Dieselfahrzeuge ohne Rußfilter. Für solche Fahrzeuge sollte die Innenstadt sofort gesperrt werden, fordert der BUND – und nicht erst, wie vom Senat geplant, in zwei Jahren. So könnte die Spitzenbelastung in der Innenstadt rasch und flächendeckend gesenkt werden. Anlass für den Protest war übrigens das erwartungsgemäße Knacken einer EU-Richtlinie für Feinstaub: An der Messstation in der Silbersteinstraße wurde am Wochenende die zulässige Tageskonzentration der feinen Partikel schon zum 36. Mal in diesem Jahr überschritten. Erlaubt sind aber „nur“ 35 Überschreitungen. Sicher ist: Das war nicht die letzte. BIS FOTO: AP