hamburg heute
: Köpfe rollen

Ein Senator wird entlassen und Politiker streiten über Religion

Der umkämpfteste Termin in Hamburgs Redaktionen wird heute um 11 Uhr im Rathaus stattfinden. Dann wird Bürgermeister Ole von Beust (CDU) aller Voraussicht nach die Entlassung von Justizsenator Roger Kusch (CDU) verkünden, der sich am Sonntag mit seinen öffentlichen Angriffen mit dem Senatschef endgültig entzweite (siehe S. 21).

Argument für des Bürgermeisters Härte soll ja angeblich der Stimmungswechsel in der Stadt sein. Wahre Helden sollten mal schauen, ob nicht Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) auch noch tiefer in den Protokoll-Affären-Sumpf zu verstricken ist und wir einen Domino-Effekt schaffen. Verdient hätte die für die Skandale in der Feuerbergstraße eigentlich verantwortliche Politikerin einen Hinterhersturz allemal. Doch Kinder und Jugendliche einzusperren und mit Klettfesseln und Psychopharmaka ruhig zu stellen ist offenbar weniger empörend als die unerlaubte Weitergabe von Papier.

Unterdessen traut sich die GEW schon wieder an ein anderes Sachthema und lädt um 19 Uhr ins Curio Haus zur Diskussion über Schulinspektion. Und auch die GAL redet heute nicht nur über Kusch und preist die Vorzüge des „Religionsunterrichts für alle“, der durch den von Ole von Beust geplanten Islam-Unterricht gefährdet sei. Damit die Grünen hier nicht das letzte Wort behalten, lädt die CDU danach zur Gegenpressekonferenz. kaj