Weiß, weißer, „WM-Planer“

Rassistische Kampagne gegen Nationalspieler: DFB und Werder Bremen prüfen rechtliche Schritte gegen die NPD

BERLIN taz ■ Dass er noch fruchtbar ist, der Schoß, das wusste schon Bert Brecht. Auch wenn er dabei nicht an deutsche Fußballstadien gedacht haben dürfte. Die NPD aber versucht genau dort Anhänger zu rekrutieren – mit einer Kampagne gegen deutsche Nationalspieler afrikanischer Abstammung. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) prüft nun rechtliche Schritte gegen die rechte Partei.

Ziel der rechtsradikalen Propaganda ist momentan vor allem der Bremer Profi Patrick Owomoyela. Die NPD hat einen so genannten „WM-Planer“ heraus gegeben, auf dem Owomoyelas Trikot mit der Nummer 25 abgebildet ist, und bewirbt die Broschüre mit dem Motto „Weiß – nicht nur eine Trikotfarbe – Für eine echte NATIONAL-Mannschaft?“ Auf Anfrage von tagesschau.de bestätigte DFB-Mediendirektor Harald Stenger, dass man die Möglichkeiten für ein rechtliches Vorgehen auslote. Auch Werder Bremen lässt prüfen, was gegen die Kampagne unternommen werden kann. Bislang stand vor allem der Schalker Gerald Asamoah im Fadenkreuz der Rechtsextremen.

Zudem wies am Freitag der Weltfußball-Verband Fifa ausdrücklich darauf hin, dass der heute in Kraft getretene Strafenkatalog gegen Rassismus auch in den Amateurligen gelte. Anlass der Klarstellung ist der Fall des nigerianischen Profis Adebowale Ogungbure, der beim Oberliga-Punktspiel seines Klubs Sachsen Leipzig in Halle beschimpft und tätlich angegriffen wurde (taz von gestern). TO