Fußball gegen Nazis

Werder-Profi Patrick Owomoyela geht gemeinsam mit dem DFB gegen rassistischen „WM-Planer“ der NPD vor

FRANKFURT/MAIN dpa ■ Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und Nationalspieler Patrick Owomoyela wehren sich gegen rassistische Auswüchse im Vorfeld der Weltmeisterschaft. Der Bundesliga-Profi von Werder Bremen hat über seinen Berliner Anwalt eine Einstweilige Verfügung gegen die National Demokratische Partei Deutschland (NPD) erwirkt. Danach ist es den Rechtsextremen unter Androhung von Ordnungsgeld bis zu 250.000 Euro verboten, die Titelseite eines WM-Planers mit einem Foto des Nationalspielers und einem diffamierenden Schriftzug zu versehen (siehe taz vom 1. April). Ersatzweise droht Ordnungshaft.

Auf dem Cover des NPD-Planers ist ein deutscher Nationalspieler mit der Trikotnummer 25 abgebildet. Diese Rückennummer hat der DFB fest an den Bremer Abwehrspieler und WM-Kandidaten vergeben. Deshalb ist der Bezug zu dem dunkelhäutigen Owomoyela eindeutig. Im Text der NPD heißt es: „Weiß. Nicht nur eine Trikot-Farbe! Für eine echte NATIONAL-Mannschaft!“ Die Richter schlossen sich der Begründung des Anwalts Owomojelas an, dass das Titelbild den sechsmaligen Nationalspieler in rassistischer Art und Weise diffamiere.

Der Antrag wurde laut Angaben des DFB weiterhin damit begründet, dass die beanstandete Parole den Tatbestand der Volksverhetzung und Beleidigung erfülle. Der DFB und Owomoyela persönlich haben daher zusätzlich auch Strafanzeige und Strafantrag bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Berlin gestellt und die sofortige Beschlagnahmung des NPD-Werbematerials gefordert. Der 26-Jährige in Hamburg geborene Fußballprofi will zudem wegen der Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte auch noch eine Entschädigung fordern.