Keine Vogelgrippe

Gekeulte Puten waren gesund. Landwirtschaftsminister fordert erneut vorbeugende Impfung für Geflügel

WARENDORF dpa/taz ■ Die aus Furcht vor der Vogelgrippe getöteten Jungputen in einem Stall in Ennigerloh (Kreis Warendorf) waren nicht mit dem H5N1-Virus infiziert. Das habe die Auswertung von 60 Tests an Kadavern ergeben, teilte der Kreis Warendorf gestern mit. Nach einer Desinfektion könnten wieder Jungputen in den Stall gesetzt werden.

Der Verdacht in Ennigerloh war aufgekommen, nachdem ein Transporter dort Halt gemacht hatte, der zuvor den Vogelgrippe-Hof in Wermsdorf (Sachsen) angefahren hatte. Rund 11.000 Tiere waren am Sonntag getötet worden, weil nicht geklärt werden konnte, ob der Transporter ordnungsgemäß desinfiziert worden war.

Die umstrittene Keulung der erst zwei Wochen alten Puten sei dennoch richtig gewesen, um jedes Risiko der Einschleppung des Virus nach NRW zu vermeiden, teilte der Kreis Warendorf weiter mit. Vor allem vom betroffenen Hof war Kritik an der Aktion gekommen. Sie sei „überzogen und verfrüht gewesen“, hieß es. Der Landwirt wird aus der Tierseuchenkasse des Landes entschädigt.

Nach Ansicht von Landesumweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) sollten im Freiland gehaltene Enten, Gänse und Rassegeflügel in Regionen geimpft werden, in denen die Vogelgrippe aufgetreten ist. Der Bund solle einen entsprechenden Antrag an die Europäische Union (EU) stellen, sagte er gestern in Bad Sassendorf. Die Niederlande hätten damit gute Erfahrungen gemacht. Dort hätten bereits rund 1.000 Hobbyhalter einen Impfantrag gestellt.

Uhlenberg hatte sich am Montag und Dienstag mit seinen Amtskollegen aus Niedersachsen und den Niederlanden über Strategien gegen die Tierseuchen Schweinepest und Vogelgrippe ausgetauscht.