unterm strich
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Auf Max Liebermanns Gartenterrasse am Wannsee wird es in wenigen Tagen wieder nach Kaffee und Kuchen duften. Nach liebevoller Restaurierung können Besucher die Sommervilla des bekannten Berliner Malers (1847–1935) vom 30. April an erstmals als Kunstmuseum neu entdecken. Mehr als 70 Jahre nach Liebermanns Tod ist sein Refugium nun in ganzer Schönheit zu besichtigen: Die Max-Liebermann-Gesellschaft, die seit den 90er-Jahren um die Villa kämpfte, stellt 40 Originale des Malers aus, ein kleines Café mit Seeblick wartet auf Gäste, der Garten lockt.

Er war – dank der Liebermann-Gemälde – leicht zu rekonstruieren, anders als das Innere der Villa. Der Max- Liebermann-Gesellschaft gehören heute 970 Mitglieder an, die 3 Millionen Euro teure Sanierung stemmte sie aus Stiftungs- und Spendenmitteln. Nach dem Tod des jüdischen Malers im Jahr 1935 wurde seine Witwe von den Nationalsozialisten gezwungen, das Haus zu verkaufen. 1943 nahm sie sich das Leben. Nach dem Krieg hat sich Berlin bei der Pflege des Hauses nicht mit Ruhm bekleckert, zunächst zogen ein Krankenhaus und dann ein Tauchverein ein.

Der regimekritische iranische Autor und Chefredakteur der Kulturzeitschrift Adineh, Faradsch Sarkuhi, ist neuer Menschenrechtsbeauftragter des PEN-Zentrums Deutschland. Das teilte der Schriftstellerverband gestern in Darmstadt mit. „Sarkuhi hat Erfahrungen gemacht mit totalitären Staaten und sich sehr viel mir der Frage befasst. Daher ist uns sein Rat gut und teuer“, sagte die Geschäftsführerin des deutschen PEN-Zentrums, Ursula Setzer. Der 58-Jährige soll künftig als Berater in Menschenrechtsfragen auftreten. Das Amt sei neu geschaffen worden.