Mehr Nazi-Taten in Niedersachsen

Innenminister Uwe Schünemann (CDU) und der niedersächsische Verfassungsschutz zeigen sich besorgt über einen Anstieg rechtsextremer Gewalt im Land. Die Zahl der entsprechenden Straftaten sei 2005 gestiegen, teilte die Sprecherin des Verfassungsschutzamtes, Maren Brandenburger, gestern in Hannover mit. Auf diesen Trend werde der Verfassungsschutz „mit erhöhter Wachsamkeit reagieren.“ Die genauen Zahlen sollen in der kommende Woche vorgestellt werden. Bereits 2004 war die Zahl rechtsextremistischer Straftaten gestiegen.

Schünemann erklärte bei der Eröffnung einer Ausstellung gegen rechte Gewalt in Hannover, der Anstieg der Straftaten sei „noch keine bedrohliche Entwicklung, aber ein Anlass, verstärkt aktiv zu werden“. Die Wanderausstellung des Verfassungsschutzes gegen Rechtsextremismus, die bis zum 4. Mai im hannoverschen Rathaus zu sehen ist, dokumentiert eine Auswahl von Musik der rechtsextremen Szene. „Jugendliche kommen über die Skinhead-Musik häufig erstmals mit dem Rechtsextremismus in Berührung“, sagte der Präsident des Landesamtes für Verfassungsamtes, Volker Homuth. Rechte Gruppierungen versuchen verstärkt über das Verteilen von Musik-CDs an Schulen Anhänger zu gewinnen. dpa/mac