das wichtigste
: Schönbohm löst Koalitionskrise aus

POTSDAM dpa ■ Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) hat mit Äußerungen zum Überfall auf einen dunkelhäutigen Deutschen und bei einer Gedenkfeier im früheren KZ Sachsenhausen eine Koalitionskrise ausgelöst. Drei SPD-Abgeordnete forderten Schönbohms Rücktritt, dieser erhielt jedoch Rückhalt in der eigenen Partei. Schönbohm hatte Generalbundesanwalt Kay Nehm vorgehalten, den Fall des Deutschen äthiopischer Abstammung vorschnell an sich gezogen zu haben. Bei der Tat sei bisher ein rechtsextremistischer Hintergrund nicht eindeutig erwiesen. Der 37-Jährige war am Ostersonntag lebensgefährlich verletzt worden. Bei der Veranstaltung zum 61. Jahrestag der Befreiung des KZ Sachsenhausen am vergangenen Sonntag hatte Schönbohm ausdrücklich auch der Opfer des späteren sowjetischen Speziallagers gedacht.