Schonfrist für „Zündfunk“

Hörfunkausschuss will legendäre BR-Sendung erhalten – und daneben ein digitales Jugendradio aufbauen

Der „Zündfunk“ des Bayerischen Rundfunks wird vorerst zumindest bleiben. Dies signalisierte der Hörfunkausschuss am Donnerstag. Viele Hörer hatten befürchtet, dass mit den Plänen für eine digitale BR-Jugendwelle auch der bisher über UKW empfangbare „Zündfunk“ ins digitale Abseits geschoben wird.

„Das ist nicht unsere Vorstellung“, sagte der CSU-Abgeordnete Hans-Gerhard Stockinger der taz. „Wir wollen den ‚Zündfunk‘ lassen wie er ist, und wollen daneben eine Jugendwelle aufbauen.“ Konkurrenz innerhalb des BR sieht Stockinger nicht: „Der ‚Zündfunk‘ wird vor allem von Leuten über 40 gehört.“ Auch von Seiten der SPD heißt es: „Unsere Idealvorstellung: ‚Zündfunk‘ lassen wie er ist – aber wir wollen auch einer Jugendwelle einen UKW-Platz geben.“ Für Heide Langguth, die den Deutschen Gewerkschaftsbund im Ausschuss vertritt, ist die akute Gefahr gebannt: „Die Öffentlichkeit ist da zu nah dran, und ich glaube auch nicht, dass ‚Zündfunk‘-Inhalte zum Format der Jugendwelle passen.“ Kritisch werde es bei der Finanzierung: „Aus der BR-Leitung war zu hören, dass der ‚Zündfunk‘ dauerhaft nicht in vollem Umfang bestehen bleiben kann, wenn die Jugendwelle kommt, da wird dann wohl scheibchenweise gekürzt.“

Im Sommer entscheidet nun der Rundfunkrat. MAX HÄGLER