Roma-Denkmal ohne Widmung?

Der Bund erwägt einen Verzicht auf einen zentralen Widmungstext für das geplante Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma am Reichstagsgebäude. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa gestern aus der Umgebung von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU). Der Verzicht gilt als Lösungsmöglichkeit im Streit zwischen den Verbänden der Sinti und Roma in Deutschland, falls eine Einigung auch nach erneuten Gesprächen zwischen Bund und Verbänden ausbleibt. Nach dem jüngsten Treffen im Kanzleramt am Montag zwischen Neumann und dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma war eine Inschrift mit dem Text „Wir gedenken aller Roma, die im nationalsozialistisch besetzten Europa dem planmäßigen Völkermord zum Opfer gefallen sind“, vorgeschlagen worden. Dagegen hatte die Sinti Allianz Deutschland Einwände erhoben, weil sie die Erwähnung auch „anderer von der Nazidiktatur betroffener Zigeuner-Volksgruppen“ verlangt. DPA