Kleidergesetz im Iran gebilligt

TEHERAN ap ■ Angesichts eines zunehmend liberalen Kleidungsstils im öffentlichen Leben will die iranische Regierung nun gegensteuern: Ein in erster Lesung vom Parlament gebilligter Gesetzentwurf sieht eine staatliche Kampagne für eine „iranisch-islamische“ Kleidung vor. Sondervorschriften für religiöse Minderheiten enthält der am Samstag von der Pressestelle des Parlaments veröffentlichte Text entgegen vorab bekannt gewordenen Berichten nicht. Die kanadische Zeitung The National Post hatte am Freitag mit einem Bericht für Aufsehen gesorgt, wonach iranische Christen, Juden und andere Konfessionen sich mit speziellen Stoffstücken zu erkennen geben sollten. Das US-Außenministerium erklärte daraufhin, eine solche Vorschrift wäre zutiefst verwerflich und würde an Deutschland unter Hitler erinnern. Der jüdische iranische Abgeordnete Morris Motamed stellte jedoch klar: „Ein solcher Plan hat dem Parlament niemals vorgelegen und ist auch nie erörtert worden.“ Behördliche Zwangsmaßnahmen sieht der Gesetzentwurf nicht vor.