Sarrazin verpflichtet neue Anleger

Immer mehr Anleger der umstrittenen Immobilienfonds der Bankgesellschaft gehen auf das Rückkaufangebot Berlins ein. So sollen die Kosten für den Bankenskandal sinken

Die Vorbereitungen für die neue Anlegersaison laufen auf Hochtouren. Sein Team der aussteigewilligen Immobilienfondsanleger, den FC Aifa, hat Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) schon zur Hälfte zusammen. Die Rückkaufaktion für die Immobilienfonds der Bankgesellschaft sei „ein voller Erfolg“, so Teamchef Sarrazin gestern. Fast die Hälfte der Anleger habe sich an der Aktion beteiligt, mit der die Bankgesellschaft in Abstimmung mit Berlin Anteile an Fonds erwirbt, die der Risikoabschirmung unterliegen.

Die milliardenschwere Risikoabschirmung war eine Art Bürgschaft, mit der sich Berlin verpflichtete, Verluste von Fondsanlegern auszugleichen. Diese bekamen nämlich weitreichende Gewinngarantien, deren Erfüllung den mehrheitlich landeseigenen Bankkonzern an den Rand des Ruins gebracht hätten. Mit der Rückkaufaktion sollen nun die Kosten für das Land minimiert werden. Wollen Anleger Geld von Berlin sehen, müssen sie sich verpflichten, auf Klagen zur Erfüllung der Garantien zu verzichten. Die Partie zwischen Berlin und den Anlegern endet also unentschieden, und beide Seiten verzichten auf eine Verlängerung. Sarrazin ist mit seiner Aufstellung zufrieden: „Der Großteil der Zeichner hat erkannt, dass die Angebote fair und angemessen sind.“ Der Finanzsenator rechnet damit, dass sich noch weitere Anleger für ein Engagement beim FC Aifa entscheiden. Mit einem starken Anteil sei es für Berlin leichter, „die Belastungen der öffentlichen Hand durch die Risikoabschirmung so gering wie möglich zu halten“, so Sarrazin. In der Kabine könnte er auch sagen: Ball flach halten, hoch gewinnen! RICHARD „RICARDITO“ ROTHER

Der Autor ist morgen wieder linker Verteidiger in einem Kreuzberger Freizeitteam. Der Gegner: schwule Studenten