Linkspartei gegen Olympia

Fraktionschef Stefan Liebich kritisiert Wowereit-Vorstoß als Rückfall in alte Zeiten. Über eine erneute Olympia-Bewerbung sollte erst nach der Wahl entschieden werden

Der Fraktionschef der Linkspartei, Stefan Liebich, hat dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) einen Rückfall in den Politikstil der großen Koalition vorgeworfen. Die von Wowereit vorgeschlagene erneute Bewerbung Berlins um Olympische Spiele sei der Versuch, „ein Luftschloss in der Ferne zu errichten“, sagte Liebich gestern. Derartiges Wunschdenken erinnere ihn an die Zeit des CDU-SPD-Senats. Über diese Idee sollte frühestens nach der Wahl in Koalitionsverhandlungen beraten werden.

Wowereit hatte betont, die Stadt sei zu einer Kandidatur bereit, „wenn der deutsche Sport überzeugt ist, dass Berlin der beste deutsche Bewerber ist“. Angepeilt werde das Jahr 2020. Berlin hatte sich 1993 erfolglos um die Olympischen Spiele 2000 beworben, die dann in Sydney ausgetragen wurden. „Mit dem derzeitigen Vorstoß Wowereits wird das Pferd von hinten aufgezäumt“, kritisierte Liebich. Die Koalition sei bisher gut damit gefahren, sich in der Politik auf die Aufgaben der Gegenwart zu konzentrieren. Die Mitglieder der Linkspartei-Fraktion seien zwar „keine Olympia-Feinde“, aber nach wie vor „skeptisch“, betonte Liebich. DDP