Druck auf Norbert Röttgen steigt

BDI streitet, ob der neue Chef sein Mandat aufgeben soll. Grüne und FDP sind dafür

BERLIN dpa ■ Der künftige BDI-Geschäftsführer Norbert Röttgen (CDU) gerät auch innerhalb des Industrieverbandes unter Druck, sein Bundestagsmandat bald aufzugeben. Röttgen, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, wird Anfang 2007 Hauptgeschäftsführer des BDI. Sein Mandat will er aber bis zum Ende der Wahlperiode 2009 behalten.

Hans-Olaf Henkel und Michael Rogowski hatten in einem in der Bild-Zeitung veröffentlichten Brief an den amtierenden BDI-Präsidenten Jürgen Thumann vor „unlösbaren Interessenskonflikten“ für Röttgen und einer „dramatischen Beeinträchtigung“ der Glaubwürdigkeit des BDI gewarnt.

BDI-Vizepräsident Diether Klingelnberg sagte nun der FAZ: „Es wäre sicher besser, wenn Herr Röttgen auf das Mandat verzichten würde.“ Einen Mandatsverzicht Röttgens forderte auch das BDI-Präsidiums-Mitglied Hans-Eberhard Koch, der Vorsitzende des Landesverbands der Industrie Baden-Württemberg. Vorsichtiges Verständnis für die Kritik an Röttgen äußerte Präsidiumsmitglied Jürgen Heraeus. Das Vorgehen der beiden früheren Verbandspräsidenten allerdings sei „stillos und geschmacklos“, sagte Heraeus. Henkel verteidigte sich: Man sei im direkten Gespräch mit Thumann und Röttgen „nicht durchgedrungen“.

Katrin Göring-Eckardt von den Grünen forderte die Unionsfraktion auf, Röttgen zum Mandatsverzicht zu bewegen. Rainer Brüderle, FDP, verlangte von BDI und Arbeitgeberverband BDA klare Regelungen. Auch der BDA- Hauptgeschäftsführer Reinhard Göhner sitzt für die CDU im Bundestag.

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