Positive Signale aus dem Klinikum Eilbek

Das AK Eilbek ist an den neuen Eigentümer Schön Kliniken übergangen. Das Direktorium des „Klinikums Eilbek“ bemüht sich um Vertrauensbildung, gibt Jobgarantie und bietet der Gewerkschaft ver.di Tarifverhandlungen an

Aufatmen im AK Eilbek – der Eigentümerwechsel ist vollzogen. Nach Monaten der Ungewissheit und Unruhe seit dem Verkauf des Landesbetriebs Krankenhäuser (LBK) an den privaten Asklepios-Konzern ist Eilbek – wegen der grünen Umgebung oft „Klinik im Park“ genannt – nun von Asklepios an „Schön Kliniken“ übergegangen. Und somit auch die rund 1.000 MitarbeiterInnen des Krankenhauses, das fortan den Namen „Klinikum Eilbek“ trägt.

Der neue Klinik-Direktor Christoph Mahnke, zuletzt kaufmännischer Leiter einer Schön Klinik am Starnberger See, ist nach dem Asklepios-Intermezzo um vertrauensbildende Maßnahmen bemüht. Gegenüber den MitarbeiterInnen verkündete er eine Beschäftigungs- und Besitzstandsgarantie für ein Jahr.

Gestern traf er sich zu einem Antrittsbesuch mit der Fachbereichsleiterin Krankenhäuser der Gewerkschaft ver.di in Hamburg, Angelika Detsch. Dabei wurde auch die tarifliche Situation ausgelotet, nachdem Asklepios den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienst (TVÖD) gekündigt hatte. „Wir streben mit ver.di eine schnelle Lösung an“, erklärte Mahnke vor dem Gespräch gegenüber der taz. Es müsse aber erst die Situation erfasst werden, denn nach dem Übergang des LBK zu Asklepios sei „die Lage von außen her nicht ganz transparent“.

„Das Signal war positiv“, sagte Detsch im Anschluss an das Treffen. Das Direktorium habe deutlich gemacht, dass es „alle Beschäftigten im Boot“ haben wollen und auch bereit sei, einen Tarifvertrag „auf der Basis des TvÖD abzuschließen“, der weder Ärzte bevorzugt noch Pflegepersonal benachteiligt.

Auch die Jobgarantie entkräftet ursprüngliche Befürchtungen, es werde zu Entlassungen kommen. „Wir wollen mit demselben Team von Mitarbeitern an die bisher geleistete hervorragende Arbeit anknüpfen“, versprach Mahnke. Im Gegenteil könnte sogar „das Personal entsprechend der Wachstumsstrategie aufgestockt“ werden.

Denn der Schön Konzern, der bundesweit weitere zehn Krankenhäuser betreibt, wolle Eilbek, das sich von der fachlichen Ausrichtung her perfekt in sein Klinikkonzept einfüge, zu einem „Flaggschiff“ ausbauen. So werde das Zentrum für Schwerst-Schädel-Hirnverletzte ausgebaut sowie die Orthopädie vergrößert, zudem sei ein neues Psychiatrie-Gebäude gebaut.

Eine schnelle tariflichen Einigung ist für den neuen Klinik-Eigner wichtig. Denn nach dem Gesetz kann jeder Mitarbeiter nach der offiziellen Benachrichtigung über den Betriebsübergang binnen eines Monats Widerspruch einlegen. „Diese Schreiben gehen in den kommenden Wochen raus“, sagt Mahnke. Bei einem Widerspruch würden diese Beschäftigten zunächst bei Asklepios bleiben.

Zum 1. Januar 2007, wenn Asklepios die Mehrheitsanteile am LBK endgültig erworben hat, könnten dann diese Ex-LBK-MitarbeiterInnen von ihrem Rückkehrrecht in den öffentlichen Dienst Gebrauch machen. „Bislang haben wir aber aus Eilbek keine Anfragen auf rechtliche Beratung“, berichtet Angelika Detsch. KAI VON APPEN