Entstellte Eifel

Der Eifelverein fürchtet Zerstörung der Landschaft durch Ausbau der Windenergie. Brief an Minister Uhlenberg

AACHEN dpa/taz ■ Die Eifel wird nach Einschätzung von Heimatschützern durch die hohe Konzentration von Windrädern entstellt. „Es gibt ganze Höhenzüge, die mit Windkraftanlagen belegt sind“, sagte der Vorsitzende des 30.000 Mitglieder starken Eifelvereins, Hans Klein. Er befürchtet, dass die alten Anlagen durch sehr viel größere ersetzt werden könnten. „Die haben dann eine Gesamthöhe von 150, 160 Metern – wie der Kölner Dom.“

Zwischen Aachen und Trier gibt es nach Angaben des fünftgrößten deutschen Wandervereins 450 Windkraftanlagen. „Es gibt Bereiche, da wird man eingerahmt von Windrädern“, sagte Klein. So werde die typisch großräumige Landschaft der Eifel zerstört. In den 160 Ortsgruppen des Eifelvereins habe sich schon längst der Widerstand gegen die Windräder formiert.

Auch gegen den geplanten Aufbau neuer Windkraftanlagen im niederrheinischen Kaarst regt sich Widerstand. Der Bürgermeister der Kaarster Nachbarstadt Willich, Josef Heyes, will sich in einem Brief an den Düsseldorfer Umweltminister Eckhard Uhlenberg über die neuen Windräder beschweren. Heyes und Uhlenberg sind CDU-Parteifreunde.

In Nordrhein-Westfalen liefern derzeit rund 2.400 Anlagen Windenergie. Nach Angaben der Opposition im Düsseldorfer Landtag behindert die schwarz-gelbe Landesregierung gezielt den Ausbau dieser Technik. Bewusst würden Genehmigungsverfahren verzögert oder Baugenehmigungen für Windräder nicht erteilt. Der frühere Landesenergieminister Axel Horstmann (SPD) sprach sich für eine weitere Modernisierung der Anlagen in NRW aus. Nur wenn auf moderne Anlagen gesetzt würde, könne der Anwohnerschutz verbessert und die staatliche Förderung für Windkraftanlagen gesenkt werden.