Grüne gegen Börse

Geteiltes Echo zum Verkauf der Bankgesellschaft über die Börse. IHK-Chef jubelt, Grüne warnen vor Debakel

Die Pläne des Senats zum Verkauf der Bankgesellschaft über die Börse haben ein geteiltes Echo ausgelöst. Während die Wirtschaft die Entscheidung gestern begrüßte, äußerten sich die Grünen skeptisch. Nach einem Medienbericht sollen die Landesanteile an der Bank von 81 Prozent – während ein Käufer gesucht wird – auch über die Börse angeboten werden.

Das sei eine „wirtschaftlich richtige Entscheidung“, sagte der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK), Eric Schweitzer. Damit ließen sich ein „maximaler Erlös für die Staatskasse und eine Weiterführung des Unternehmens im Interesse Berlins erreichen“. Die Wirtschaft erhielte seiner Ansicht nach neue Impulse.

Dagegen bezeichnete Grünen-Haushaltsexperte Jochen Esser die Pläne als „zweischneidiges Schwert“. Zwar könne damit der Kaufpreis in die Höhe getrieben werden, aber die Entscheidung wäre auch ein „Liebesdienst für das Sparkassenlager“. Es könne sich auf der Basis des 10-Prozent-Anteils des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes schnell eine Sperrminorität von 25 Prozent oder gar eine Mehrheit von 51 Prozent zusammenkaufen. In diesem Fall könne Finanzsenator Sarrazin den erwarteten Verkaufserlös von vier Milliarden Euro „in den Wind schreiben“, betonte Esser. DDP