GRÜNE
: Nettes Ekelpaket

Was soll man da sagen: Der Grünen-Spot ist ein Profimachwerk. Gedreht mit einem Profidarsteller (Ralph Herforth), professionell fotografiert, professionell geschnitten. Und witzig.

Da sitzt einer im Restaurant, isst, schlürft Wein. Ein richtiges Arschloch, arrogant bis in die Spitzen seines grauen Kurzhaarschnitts. „Die Eichstädt-Bohlig von den Grünen“, rotzt er in die Kamera, „die will ja jetzt, dass ich mein 500-PS-Cabrio nur noch im Schritttempo fahre. Vielleicht gleich mit Strom aus Schweinescheiße? Und Ledersitzen aus artgerechter Haltung? Wer bin ich denn?“ So geht das noch ein Weilchen. Kunstpause, er nimmt einen Schluck. „Weiß gar nicht, warum die das von mir will.“ Er grinst. „Ich fahr doch überhaupt kein Auto. Ich hab noch nicht mal ’nen Führerschein.“ Schluss, Abspann, Grünenlogo.

Stimmt: Nacherzählte Witze kommen schlecht. Aber das Filmchen wird in so manchem Kinosaal für Heiterkeit sorgen – garantiert. Abgesehen von der Tatsache, dass der sperrige Name „Eichstädt-Bohlig“ wohl eher selten in Edelrestaurants fällt, gibt es mit diesem hübschen Spot im Prinzip nur ein Problem: Er hat keine Botschaft. Nur die: Grüne können selbstironisch sein. Vielleicht gar nicht so dumm. clp

Demnächst im RBB: 21. 8., 19.57 Uhr