Zentralrat kritisiert Grass

BERLIN rtr ■ Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat mit scharfer Kritik auf das SS-Bekenntnis von Günter Grass reagiert. „Die Tatsache, dass dieses späte Geständnis so kurz vor der Veröffentlichung seines neuen Buches kommt, legt […] die Vermutung nahe, dass es sich dabei um eine PR-Maßnahme zur Vermarktung des Werkes handelt“, sagte die Präsidentin des Zentralrats, Charlotte Knobloch, der Netzeitung. Grass sei stets als „strenger moralischer Mahner aufgetreten. Sein langjähriges Schweigen über die eigene SS-Vergangenheit führt nun seine früheren Reden ad absurdum“, sagte Knobloch. Nach Angaben des Spiegel hatte Grass offenbar bereits 1945 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft seine Mitgliedschaft in Hitlers Elitetruppe gestanden. Dies belegen bisher unbekannte Dokumente der US-Militärbehörden.

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