Gefunden: Gentechnik im Reis

US-Behörden: Im Langkornreis finden sich Spuren von Gen-Reis, der nicht für den Verzehr geeignet ist. Wie viel davon in die Supermärkte gelangt ist, bleibt unklar

WASHINGTON/BERLIN rtr/taz ■ Wer seinen Lieben Langkornreis aus den USA auftischt, könnte Gentechnik anbieten. Denn: In den USA sind jetzt in Reiscontainern, die für den Handel gedacht waren, Spuren einer gentechnisch veränderten Variante entdeckt worden. Das teilte das US-Landwirtschaftsministerium am Wochenende mit.

Die Gensorte ist für den Verzehr bislang nicht zugelassen. Sie heißt LLRICE 601 und ist eine Erfindung des deutschen Unternehmens BayerCropScience. Gentechniker haben in den Reis ein fremdes Protein eingebaut. Es soll ihn gegen Ackergifte immun machen.

Eine Gefahr für Menschen oder Umwelt besteht laut US-Regierung aber nicht. Ausländische Handelspartner seien kontaktiert worden. Ein Rückruf sei nicht geplant. „Es gibt nichts, was wir gesehen haben, das diesen Schritt rechtfertigen würde“, sagte US-Agrarminister Mike Johanns. Bayer habe jetzt eine Genehmigung beantragt, den Genreis verkaufen zu dürfen.

Bislang ist unklar, wie viel Reis verunreinigt wurde und in welche Regale er gelangte. Auch ist offen, woher der Genreis stammt. Zwar wurde er auf Feldern in den USA getestet, aber diese Versuche sind schon seit 2001 beendet. Bislang hat Bayer LLRICE 601 auch noch nirgendwo vermarktet.

Trotzdem taucht die Gensorte nun in herkömmlichem Reis auf. Das fiel auf, als Bayer jetzt ein neues Verfahren in den USA testete, um Genspuren zu analysieren. Das Unternehmen habe umgehend, so erklärte es, die zuständigen US-Behörden informiert. Die USA exportieren gut die Hälfte von ihrem Reis. Sie produzieren 12 Prozent des weltweiten Bedarfs. HG