…WAS MACHT EIGENTLICH ...Thomas Gottschalk?
: Wowibär im Stich lassen

Den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Talkmaster Thomas Gottschalk (ZDF, Haribo) verbindet eine bärige Freundschaft. Der eine wirbt mit süßen Goldbären im Fernsehen, der andere regiert eine Stadt mit lustigem Bären im Wappen und hat dem Fernsehstar auch schon mal einen großen, knubbeligen Berliner „Buddy-Bären“ zum Geschenk gemacht. Für Gottschalk war es daher eine Selbstverständlichkeit, seinen langjährigen Freund öffentlich im Wahlkampf zu unterstützen. Im Juli sagte er zu, bei der Prominentenkampagne „Wir für Wowi“ mitzuwirken. Gottschalks Chef aber, ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut, verbat sich das freundschaftliche Engagement seines Starmoderators. Eine interne Regel der Rundfunkanstalt verbietet es „imageprägenden Mitarbeitern“, sich in den letzten sechs Wochen vor dem Wahltermin im Fernsehen für Politiker einzusetzen. Nach einem persönlichen Gespräch mit dem Chef nahm Gottschalk jetzt von seinem Freund Abstand: „Ich mag den Mann. Allerdings nicht so sehr, dass ich deshalb meinen Arbeitgeber ZDF brüskieren würde“, sagte er der Bild am Sonntag. Nun muss Wowereit den Wahlkampf ganz alleine mit Leuten wie Wolfgang Petersen, Alfred Biolek und Günter Grass bestreiten. Von denen ist natürlich keiner auch nur halb so sonnig und sympathietragend wie Goldbär Gottschalk. Doch zum Glück begleitet den verlassenen Kandidaten doch noch ein Bärchen: Sein eigener „Wowi-Bär“, den er rechtzeitig zum Wahlkampf anfertigen ließ. Als ob er es geahnt hätte. API FOTO: REUTERS