Ein Spielzeug namens Seafox

Rüstungsfirma Atlas Elektronik führt zivile Variante der Drohne im Europahafen vor

Unter den „Augen“ von zwei Fernsehkameras und diversen Fotoapparaten wurde gestern im Europahafen die Drohne „Seafox“ der Rüstungsfirma Atlas Elektronik zu Wasser gelassen – zwecks Navigationsversuchen. Der Pressetermin war organisiert worden, um die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, wie harmlos die elektronischen Drohnen sind. Schließlich hatte es eine große Aufregung gegeben, als die Testreihe ursprünglich unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Werder-See stattfinden sollte. „Unsere Mitarbeiter freuen sich, wenn sie mal etwas für zivile Zwecke machen können“, gestand Atlas-Chef Manfred Meyersieck.

Die Drohnen werden über GPS gesteuert, haben eine eigene Energieversorgung und über ein Kabel werden die Daten an den Steuerungs-PC geliefert. Sie können je nach Auftrag ausgestattet werden mit einer fest installierten oder schwenkbaren Kamera, Sonaren zur Echolotung, Laser-Projektoren oder auch einem Greifarm. Mit den technischen Wunder-Mobilen kann zum Beispiel die Dicke eines Eisberges unter Wasser „abgetastet“ werden, mit der Video-Kamera können Objekte unter Wasser identifiziert werden. Die militärische Variante, seit Jahren auf dem Markt, kostet rund 30.000 Euro und dient der Sprengung von Wasserminen. Bei der Explosion der Minen gehen die Geräte allerdings auch kaputt. Rund 2.500 davon sind bisher verkauft worden, sagt der Atlas-Chef.

Das Bremer Werk dominiert mit seinen 1.500 Mitarbeiten und einem Marktanteil von 95 Prozent den globalen Markt. Auf eigene Kosten hat man die Drohne seit zwei Jahren auf zivile Anwendungen „umgerüstet“, bisher aber noch keine verkauft. kawe