Imam verlässt Deutschland

Der Imam der Kreuzberger Mevlana-Moschee, der wegen angeblicher Hetzpredigten ausgewiesen werden soll, zieht seine Klage gegen die Ausweisung offenbar zurück und verlässt Deutschland. Dies bestätigte gestern Burhan Kesici, der Sprecher der Islamischen Förderation Berlin (IFB), zu der die Moschee gehört. Einem Ende 2004 ausgestrahlten Bericht des ZDF zufolge hatte T. in Predigten gegen Deutsche gehetzt. Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes soll der Imam außerdem Selbstmordattentate verherrlicht haben. Gegen eine daraufhin vom Innensenator verfügte Ausweisung hatte T. vor mehreren Gerichten geklagt. Das Bundesverfassungsgericht stoppte im Juni 2005 die sofortige Abschiebung T.s, da ihm dadurch sein Grundrecht auf Rechtsschutz verwehrt werde. Der Vorrang staatlicher Sicherheitsinteressen sei von den Berliner Behörden nicht ausreichend dargelegt worden, so das Gericht damals. Warum der Imam sich nun zur Ausreise entschlossen hat, konnte gestern auch IFB-Sprecher Kesici nicht sagen. T., der seit den Vorfällen 2004 suspendiert ist, habe seine Entscheidung der Föderation vorher nicht mitgeteilt, erklärte Kesici. awi