Neonazis gestoppt

In drei NRW-Städten bremsen BürgerInnen die Demozüge der extremen Rechten aus

BIELEFELD/MINDEN taz ■ Linke DemonstrantInnen haben am Wochenende in Ostwestfalen-Lippe (OWL) erfolgreich drei Neonazi-Aufmärsche torpediert. In Bielefeld, Minden und Gütersloh wurden am Samstag die genehmigten Demonstrationszüge der extremen Rechten frühzeitig aufgelöst.

So hatten sich die Rechten ihren angekündigten „Großkampftag“ in OWL sicher nicht vorgestellt: In Bielefeld blockierten laut Polizei bis zu 700 GegendemonstrantInnen die Route der 150 Neonazis. Unter ihnen waren neben rechten Größen aus dem Ruhrgebiet auch der bekannte Neonazi Christian Worch aus Hamburg. Die von der Polizei vorgeschlagene Ausweichstrecke, wurde vom Veranstaltungsleiter „Rechtes Spektrum“ abgelehnt. Daraufhin löste sich die rechte Veranstaltung auf.

Ein Teil der Rechten aus Bielefeld reiste daraufhin zum rechten Aufzug in Minden: Dort stießen sie auf 15 rechte Kameraden der „nationalen Offensive Schaumburg“ und bis zu 1.500 GegendemonstrantInnen. Auch hier verkürzte die Polizei den Demonstrationsweg der Neonazis. Mitten auf der Route brachen die Rechten ihre Veranstaltung ab. Am selben Tag versuchten Rechte in Gütersloh mit ihren Parolen die Stadt zu erobern. Doch auch sie kamen nicht weit: Wegen einer Blockade durch etwa 250 Gegendemonstranten stoppte die Polizei den Aufzug nach einer halben Stunde. Kurze Zeit später gaben die Rechten auf.

Die Bielefelder Antifa lobte den Einsatz der Zivilgesellschaft: Anders als in anderen Städten hätte es in Bielefeld nicht nur in der Hand der radikalen Linken gelegen, sich den Nazis in den Weg zu stellen. Viele öffentliche und private Gebäude seien mit Symbolen oder Sprüchen gegen die Nazis geschmückt gewesen.

NATALIE WIESMANN

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