Miserable Beteiligung

Die Wahlbeteiligung sinkt im Vergleich zu 2001 um 8 Prozent. Dies geht vor allem zu Lasten der Linkspartei

Bei den Abgeordnetenhauswahlen gestern drohte eine der niedrigsten Wahlbeteiligungen, die Berlin erlebt hat. Bis 16 Uhr hätten gerade einmal 47,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, teilte der Landeswahlleiter mit. Das waren 7,8 Prozentpunkte weniger als bei der Wahl 2001 zu diesem Zeitpunkt. Die Wahlbeteiligung betrug 2001 insgesamt 68,1 Prozent. „Wir laufen mit großen Schritten auf eine verblüffend niedrige Wahlbeteiligung zu“, sagte der Landeswahlleiter Andreas Schmidt von Puskás.

Besonders schleppend verliefen die Wahlen offenbar im Osten der Stadt. Dort sank die Wahlbeteiligung deutlich im Vergleich zu 2001. Bis 16 Uhr gingen lediglich 43,7 Prozent in die Wahllokale. Vor fünf Jahren waren es zum gleichen Zeitpunkt bereits 52,1 Prozent. Nicht ganz so drastisch sank die Zahl der Wähler im Westteil. Dort wählten bis 16 Uhr 50,3 Prozent, vor fünf Jahren lag die Beteiligung bei 57,5 Prozent. Die höchste Wahlbeteiligung wurde um 16 Uhr aus Steglitz-Zehlendorf mit 56,9 Prozent gemeldet, die niedrigste aus Lichtenberg mit 40,6 Prozent.

Die niedrige Wahlbeteiligung wird ersten Analysen zufolge vor allem auf Kosten der Linkspartei gehen, denen bereits vor Schließen der Wahllokale eine herbe Niederlage vorhergesagt wurde.

Am Morgen hatte ein gut gelaunter und hochmütiger Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit seine Stimme in der Halensee-Grundschule im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf abgegeben. „Dann zählen Sie mal schön aus“, soll er zu den Wahlhelfern gesagt haben. FLEE