Falsche Stimmzettel

In einem Wahlbezirk in Charlottenburg wurden bis Sonntagmittag die falschen Stimmzettel ausgegeben

In Charlottenburg ist es gestern zu einer schweren Wahlpanne gekommen: Im Stimmbezirk 302 des Wahlbezirks 2 wurden anfangs Stimmzettel ausgegeben, auf denen die Direktkandidaten für den Wahlbezirk 3 aufgeführt waren. Bereits am frühen Morgen sei der Fehler einem aufmerksamen Wähler aufgefallen, berichtet die SPD-Direktkandidatin Ülker Radziwill, die in dem Bezirk kandidiert.

Bernd Knop, Mitarbeiter des Landeswahlleiters, bestätigte den Fehler. Dabei habe es sich um 112 Zettel aus einem anderen Wahlkreis für die Abgeordnetenhauswahl gehandelt, sagte Knop. Wahlhelfer hätten da wohl nicht genau hingeschaut.

Obwohl der Mann im Wahllokal den Fehler bei den Wahlhelfern sogleich beanstandet habe, sei ihm mitgeteilt worden, dass dies nicht so schlimm ist, sagte Radziwill. Man solle nicht nach den Kandidaten, sondern allein nach den Parteien wählen, sei ihm mitgeteilt worden. „Das finde ich den eigentlichen Skandal“, sagte Radziwill. Sie selbst habe daraufhin beim Bezirkswahlleiter Beschwerde eingelegt. Erst gegen 12.20 Uhr hätten dann die korrekten Wahlzettel vorgelegen.

„Ich glaube nicht, dass es zu einer Wiederholungswahl kommt“, sagte Knop vom Landeswahlleiter. Er verwies auf den großen Vorsprung der SPD-Kandidatin in dem Wahlkreis, Ülker Radziwill, bei der Wahl 2001. Sie hatte 14,3 Prozent mehr Stimmen erhalten als der Zweitplatzierte.

Zu kleineren Unregelmäßigkeiten bei den Zweitstimmenzetteln soll es auch im Bezirk Neukölln gekommen sein. FLEE