US-Geheimdienste: Irakkrieg fördert Terror

Studie der 16 US-Nachrichtendienste berichtet laut „New York Times“ von Aufschwung des Terrorismus nach Irakkrieg

BAGDAD/WASHINGTON afp ■ Der Irakkrieg hat nach einhelliger Bewertung der US-Geheimdienste die weltweite Terrorgefahr noch weiter erhöht. Die 16 US-Dienste seien bei einer gemeinsamen Analyse zu dem Schluss gekommen, dass „der Krieg im Irak das allgemeine Terrorproblem verschlimmert hat“, berichtete die New York Times gestern. Der Bericht „Trends im weltweiten Terrorismus: Auswirkungen für die USA“ gibt erstmals seit dem Einmarsch der US-geführten Streitkräfte im März 2003 in den Irak eine umfassende Geheimdienstanalyse zur weltweiten Terrorentwicklung ab. Nach Informationen der New York Times begann die Arbeit daran bereits vor zwei Jahren. Doch wurden die Entwürfe mehrmals geändert – unter anderem, weil einige Regierungsvertreter mit der Ausrichtung unzufrieden gewesen seien.

Die Washington Post berichtete ihrerseits unter Berufung auf die Geheimdientnalyse, dass in den vergangenen Jahren viele neue und unabhängige Terrorzellen entstanden seien ohne direkte Anbindung an das Al-Qaida-Netzwerk von Ussama Bin Laden. Sie ließen sich von den ungefähr 5.000 radikalislamischen Internetseiten und deren Botschaft inspirieren, der Westen habe den Irakkrieg als Beginn seines Kreuzzugs gegen den Islam benutzt, hieß es weiter.

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