WAS MACHT EIGENTLICH ...… Klaus „vo-vuh-rite“?
: Fans in Übersee gewinnen

Klaus Wowereit ist ein weiser Mann. Einer, der über den begrenzten Horizont Berliner Landespolitik hinausblickt. Das weiß auch die New York Times. Die angesehene Tageszeitung widmete dem Regierenden Bürgermeister am vergangenen Wochenende einen langen Artikel. Und sie erkannte: „Klaus Wowereit ist der neueste Stern am Firmament der deutschen Politik.“

Traurig fügte sie hinzu: „Es ist ein Firmament mit wenigen Sternen.“ Umso besser sollen die US-Leser über den Berliner Bescheid wissen. Der unamerikanische Nachname des fernen SPD-Politikers werde folgendermaßen ausgesprochen: „vo-vuh-rite“. Wer schon immer wissen wollte, wie Vo-vuh-rites bekanntester Ausspruch auf Englisch heißt, bekommt fachmännische Auskunft: „I’m gay, and it’s good that way.“ Das reimt sich. Und was sich reimt, ist gut so.

Die Zeitung aus der Stadt, die niemals schläft, kann vor Wowereit-Lob kaum an sich halten. Zu einem knuddeligen Symbol („cuddly symbol“) für Berlins Offenheit und Toleranz sei der Regierungschef in den vergangenen fünf Jahren geworden, urteilen die knallharten Journalisten.

Die Frage nach einer Kanzlerkandidatur des Polit-Sterns lässt der Artikel leider aus. Wowereit beantwortet sie indirekt dennoch. Berlin sei noch mehr als London derzeit „the place to be“. Das ist praktisch, denn hier steht bekanntlich nicht nur das Rote Rathaus, sondern auch das Bundeskanzleramt. Der knuddelige Stern am Firmament des deutschen Polit-„place to be“ ist wirklich ein weiser Mann. MLO

     Foto: Reuters