Gewinner und Verlierer

Tammy Duckworth hat es nicht geschafft. Die 38-jährige Irakveteranin, die beim Abschuss ihres Black-Hawk-Hubschraubers beide Beine verlor und sich in Illinois als demokratische Kandidatin anschickte, den Sitz zu übernehmen, den der Republikaner Henry Hyde seit 32 Jahren innehatte, unterlag mit rund 4.000 Stimmen Unterschied ihrem republikanischen Gegner Peter Roskam.

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Bernie Sanders aus Vermont zieht in den US-Senat ein. Der 65-Jährige regierte in den 80ern acht Jahre lang als einziger „sozialistischer“ Bürgermeister der USA die Stadt Burlington und gehörte seit 1990 dem Repräsentantenhaus an. Er hat als Unabhängiger kandidiert und will sich der Demokratischen Senatsfraktion zuordnen.

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Demokrat Deval Patrick wird der erste schwarze Gouverneur von Massachusetts, und der zweite Schwarze überhaupt in einem Gouverneursamt seit dem amerikanischen Bürgerkrieg. Der frühere Mitarbeiter des Justizministeriums unter Bill Clinton und spätere Texaco- und Coca-Cola-Manager schlug seinen republikanischen Konkurrenten klar mit 56 zu 35 Prozent.

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Mark Foley, im September wegen sexueller Belästigung von minderjährigen Schülerpraktikanten zurückgetretener republikanischer Abgeordneter aus Florida, hat nun auch an den Wahlurnen verloren. In Florida verlor sein republikanischer Nachfolgekandidat Joe Negron allerdings mit nur 4.500 Stimmen Unterschied gegen den Demokraten Tim Mahoney.

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In Florida hat Charlie Crist die Wahl zur Nachfolge des Präsidentenbruders Jeb Bush als Gouverneur des Bundesstaates gewonnen. Der 50-jährige Republikaner, der noch einen Tag vor der Wahl Präsident Bush aus dem Weg ging und einen anderen Termin wahrnahm, erzielte 52 Prozent der Stimmen.

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Als erster Muslim in der US-Geschichte ist der 43-jährige Afro-Amerikaner Keith Ellison ins Repräsentantenhaus gewählt worden. Mit 56 Prozent der Stimmen gewann Ellison den 5. Wahlbezirk von Minnesota. Der Anwalt ist zudem der erste schwarze Kongressabgeordnete des nördlichen US-Bundesstaats.

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Nach 18 Jahren als Demokrat im Senat hat Joe Lieberman seinen Sitz in Connecticut auch als Unabhängiger gegen seinen Herausforderer Ned Lamont verteidigen können. Lamont hatte als Antikriegskandidat die demokratischen Vorwahlen für sich entschieden, scheiterte jetzt jedoch mit 40 gegen 50 Prozent an Lieberman.

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Bob Ehrlich ist der einzige Gouverneur landesweit, der als Amtsinhaber die Wahl verloren hat. In Maryland verlor der Republikaner nach nur einer Amtszeit klar gegen seinen demokratischen Herausforderer Martin O’Malley

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In New York wurde die demokratische Senatorin Hillary Clinton für eine zweite Amtszeit gewählt. Sie konnte ihren republikanischen Rivalen John Spencer klar besiegen.

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Der Autor und Musiker Richard „Kinky“ Friedman (62) hat es nicht geschafft, zum Gouverneur von Texas gewählt zu werden. Er erhielt 12 Prozent der Stimmen. Gouverneur Rick Perry (56) wurde mit 39 Prozent im Amt bestätigt. PKT, AP, CNN