Oper II: Harms gegen Schindhelm

Die Intendantin der Deutschen Oper kritisiert das Reformkonzept für die drei Häuser. Sie will einen Alternativvorschlag erarbeiten und mit anderen Opern abstimmen

Die Intendantin der Deutschen Oper Berlin, Kirsten Harms, lehnt das Reformkonzept des scheidenden Chefs der Berliner Operstiftung, Michael Schindhelm, ab. Die künstlerische Identität der Deutschen Oper würde völlig aufgegeben, wenn das eigene Repertoire wie gefordert auf null reduziert werde, sagte Harms gestern.

Zudem werde bei dem so genannten Semi-Stagione-Betrieb das Einnahmerisiko in unkalkulierbarem Maße erhöht. Bei bewährten Aufführungen wie etwa der „Zauberflöte“ gebe es hingegen ständig die Möglichkeit, ein großes Publikum zu locken. Harms wies zudem den Vorschlag einer Generalintendanz für die drei Berliner Opernhäuser zurück.

Die Intendantin kritisierte, dass Schindhelm das Konzept nicht im Konsens mit den betroffenen Opern entwickelt habe. Die Deutsche Oper werde in nächster Zeit einen alternativen Plan erarbeiten und mit den anderen Häusern sowie den Kulturverantwortlichen in der Hauptstadt besprechen, kündigte sie an. Dabei lobte Harms die Berufung von Senatskanzleichef André Schmitz zum neuen Kulturstaatssekretär. Damit sei jemand im Amt, der die Lage der Opern verstehe.

Das Schindhelm-Konzept sieht unter anderem vor, dass die Deutsche Oper nur noch zwei eigene Inszenierungen pro Jahr erstellt, die aber von anderen Opernhäusern übernommen werden. Vier Inszenierungen würden im Gegenzug mit jeweils zwei Opernhäusern koproduziert. Der Intendant der Komischen Oper, Andreas Homoki, hatte das Konzept bereits abgelehnt und stattdessen dafür plädiert, die Opernstiftung abzuschaffen. DDP