Ein Schulkonflikt und die Medien

Zwei Mädchen an einer Kreuzberger Oberschule führen Anfang September einen Zickenkrieg. Dass die eine jüdischer Abstammung, die andere arabischer Abstammung ist, macht diesen Konflikt an der Schule zum Frontkrieg: hier Juden und hier Araber – zwei Fronten, hinter denen sich Jugendliche gerne verschanzen. Viele andere Schüler haben sich den Konflikt in der Folge zu eigen gemacht und dadurch eskalieren lassen. Mit Hilfe unter anderem von Lehrern und Eltern konnte der Konflikt zwischen den Mädchen schließlich gelöst werden. Die Mädchen sind längst wieder versöhnt, als viele Medien den Konflikt mit achtwöchiger Verzögerung aufgreifen. So wird er erneut entfacht. Denn auch die Berichterstattung pflegt den symbolträchtigen Frontenkrieg im Zeichen des Antisemitismus mit reißerischen Schlagzeilen und bewussten Auslassungen. Und auch die jüdische Gemeinde nimmt sich nach Informationen der taz des Themas gerne an. Sie bietet dem Mädchen einen Platz an einer jüdischen Privatschule an. taz