Boykott wegen Holocaust-Konferenz

Westliche Institute frieren Kontakte zu iranischem Organisator der Veranstaltung ein

PARIS ap ■ Aus Protest gegen die Holocaust-Konferenz der iranischen Regierung werden rund 40 Forschungsinstitute aus Europa und Nordamerika ihre Kontakte zum iranischen Institut für Politische und Internationale Studien (IPIS) abbrechen. Das Institut hatte die umstrittene Veranstaltung Anfang der Woche in Teheran organisiert. Bei dem vom iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad angeregten Treffen ging es um die Frage, ob es den Holocaust gegeben hat. Die Konferenz wurde international scharf verurteilt.

Der Protest der internationalen Wissenschaftler gegen die Konferenz wurde von François Heisbourg organisiert. Der Professor ist Beiratsvorsitzender des Internationalen Instituts für Strategische Studien in London (IISS) und Präsident des Genfer Zentrums für Sicherheitspolitik. Die nahezu 40 Forschungsinstitute haben vereinbart, alle laufenden Projekte mit dem IPIS auszusetzen, wie Heisbourg am Samstag in Paris mitteilte. Das IPIS habe sich zum Komplizen der Holocaust-Leugner gemacht und damit den Status als Partner anderer internationaler Institute verwirkt.