die anderen über die hinrichtung saddam husseins
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In Madrid schreibt schreibt El Mundo: Der Prozess gegen Saddam Hussein und die Hinrichtung waren von Anfang an eine Farce. Der Exdiktator wurde gehängt für Verbrechen, die er in einer Zeit beging, in der er noch auf die Unterstützung des Westens zählen konnte. Das Ansehen der heutigen Regierung des Iraks war im In- und Ausland ohnehin schon stark angeschlagen. Mit der skandalösen Hinrichtung nahm es weiteren Schaden. Die Regierung hat es fertig gebracht, einen Mann, der ein blutrünstiger Diktator gewesen war, fast in einen Märtyrer zu verwandeln. Nun zeigt es sich auch, dass die Hinrichtung überhaupt ein Fehler war.

In Mailand meint der Corriere della Sera: Wer die Aufgabe hat, für Gerechtigkeit zu sorgen, darf sich nicht auf die gleiche Stufe mit dem Kriminellen stellen, ob es sich dabei nun um einen Extyrannen handelt oder nicht. Aus dieser Reifung der Prinzipien in Europa entsteht die Ablehnung der Todesstrafe, die bei vielen Menschen noch durch religiöse Motive verstärkt wird. So gibt es jetzt zwei Ziele: die Entwicklung des Gewissens zu fördern und mehr internationale Gerichtshöfe einzurichten, die keinen Galgen vorsehen.

Dnewnik in Bulgarien ist skeptisch: Vielleicht hätte Saddam ein internationales Tribunal wie das Kriegsverbrechertribunal von Den Haag verdient. Hat aber dies Serbien vom Nationalismus geheilt?