Ungleiche Mindestlöhne

betr.: „Ver.di dringt auf Mindestlöhne“, taz vom 27. 12. 06

Das ist ja nicht zum Aushalten: Da lese ich, dass praktisch alle Gewerkschaften (mal wieder) einen gesetzlichen Mindestlohn fordern, und denke dabei: Recht haben die. Übt weiter Druck aus.

Aber dann lese ich weiter und muss sehen, dass sogar von Gewerkschaften „branchenspezifische Lösungen“ verlangt werden. „Branchenspezifische Lösungen“? Das heißt also, dass zum Beispiel die Putzfrau der Bahnhofstoiletten und der Pizzakurier und der Restaurantkellner weniger (Mindest-)Lohn bekommen sollen. Klar, der Gedanke dabei ist, dass die Arbeitgeber (gerade wenn es die Besitzer von kleinen Unternehmen sind) nicht überbelastet werden, um nicht noch mehr Arbeitsplätze zu vernichten. Aber eins wird dabei vergessen: All diese Leute, die den ganzen Tag hart arbeiten, bekommen ihre Arbeit nicht so gut/fair bezahlt, dass sie damit ein menschenwürdiges Leben führen können. Sogar die Gewerkschaften nehmen das in Kauf, ja fordern das sogar indirekt. Für die Menschen haben sie nichts erreicht! DAVID LÖH, Wendingen

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