Jahreschronik 2006 (ll)
: Rechte Straftaten

31. Juli: Rechtsgerichtete Männer greifen auf dem Alexanderplatz eine Gruppe Punks an. Zwölf der Angreifer bekommen Anzeigen wegen Landfriedensbruch und Körperverletzung. Einige von ihnen sind der Polizei als Rechte bekannt.

26. August: Eine Horde von 17 bis 21 Jahre alten Männern greift auf dem Alexanderplatz zwei Polizisten an und versucht, vier Gesinnungskameraden zu befreien. Zuvor hatte eine Gruppe von Rechten am U-Bahnhof Rudow einen Infostand der PDS und der Neuköllner Antifa überfallen.

4. September: In der Kreuzberger Urbanstraße belästigen zwei Männer ein Pärchen und fragen, ob sie „Kanaken“ seien. Als keiner von beiden antwortet, werden sie mit Flaschen beworfen.

9. September: Zwei SPD-Wahlkämpfer werden in Marzahn von zwei Anhängern der rechten Szene angegriffen. Einer wird dabei schwer verletzt (siehe Text unten).

16. September: Offenbar rechtsextreme Täter verwüsten in Pankow den Flur des linksalternativen Jugendzentrums JUP in der Florastraße. Sie hinterlassen Aufkleber der rechtsextremen NPD.

11. Oktober: Rechtsextremisten überfallen einen Priester der Französischen Kirche in Staaken. Die Gemeinde zeigt sich entsetzt.

8. November: Vier Neonazis greifen drei Jugendliche am Ostkreuz an und skandieren: „Wir sind die Jungs aus der Reichshauptstadt.“

18. November: Unbekannte greifen am frühen Morgen einen Fahnder des Landeskriminalamtes an und schlagen ihn brutal zusammen. Der Fahnder, der im rechten Milieu recherchiert, wird anschließend in einen Wald gezerrt und dort liegengelassen.

27. November: Ein PDS-Jungpolitiker wird in Lichtenberg mit einer Flasche niedergeschlagen. Er ist Anmelder einer Anti-Nazi-Demo.

3. Dezember: Eine zehnköpfige Gruppe von Neonazis singt in der S-Bahn volksverhetzende Lieder und beleidigt zwei dunkelhäutige Männer, die am Ostkreuz zusteigen. Eine 31-jährige Frau und ein 26-jähriger Mann greifen ein. Beim Aussteigen wird das Paar von den Neonazis angegriffen.

31. Dezember: Drei Jugendliche aus der rechten Szene überfallen einen 38-jährigen Zeitungsausträger nigerianischer Herkunft und bewerfen ihn mit einer Bierflasche.

Diese Chronik, die die taz in Auszügen dokumentiert, wurde von www.mut-gegen-rechte-Gewalt.de erstellt