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: Ein Mahnmal nur für Schwule?

Maneo-Soirée: Ein Mahnmal nur für Schwule?, 11. Januar, 20 Uhr, Festsaal, Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100

In Kürze soll der Bau des Homomahnmals am Rande des Tiergartens beginnen, im Sommer soll es eröffnet werden. Michael Elmgreen und Ingar Dragset haben es kreiert – und sich mit ihrer Stelenvideoskulptur Kritik zugezogen. Denn sie repräsentiert lediglich männliche Homosexuelle. Der Konflikt müsste geschlichtet werden, damit die Erinnerung an die schwulen Opfer des Nationalsozialismus endlich ein Symbol finden kann. Wie die Diskussion weitergeht, was die Bundesregierung dazu meint und was die Initiatoren des Mahnmals, kommt morgen bei einer Diskussion im Charlottenburger Rathaus zur Sprache: auch das geschichtliche Verständnis von Homosexualität überhaupt. Oder muss der Streit ungelöst bleiben: Weil er nicht zu klären ist? Weil Lesben nicht verfolgt wurden vom NS-Regime und insofern eine Abstufung im Gedenken historisch geboten ist? Aber kann dieses Argument für heute ebenfalls gelten? Das Mahnmal soll ja auch aktuelle Formen totalitärer Homophobie würdigen. Die HistorikerInnen Claudia Schoppmann und Andreas Pretzel, die Schauspielerin und taz-Autorin Maren Kroymann, die SPD-Bundestagsabgeordnete Mechthild Rawert wie Günter Dworek von der Mahnmalinitiative werden Rede und Antwort stehen.