Ehrenbürgerschaften

Mit 90 Jahren wurde Heinz Berggruen noch einmal zum Frischling. Im Juni 2004 ernannte der Senat den Kunstsammler zum bislang letzten Neuzugang in der Riege der Ehrenbürger Berlins. Berggruen ist die Nummer 114 auf der Liste, die 1813 mit der Aufnahme des Oberkonsistorialrats Conrad Gottlieb Ribbeck begann. Ursprünglich diente die Verleihung dazu, verdiente Berliner ohne volles Bürgerrecht zu Bürgern zu machen. Heute sind die Vorteile profaner. Die Geehrten erhalten eine BVG-Jahreskarte, Einladungen zu Senatsveranstaltungen und später ein Ehrengrab. Denn üblicherweise erreicht die Ehrenbürgerschaft den zu Würdigenden noch zu dessen Lebzeiten. Eine Ausnahme bildete Marlene Dietrich, die im Jahr 2002 posthum geehrt wurde. Der Gesamtberliner Senat übernahm 1992 nur 7 der 25 in Ostberlin ernannten Ehrenbürger in die heute gültige Liste. DDR-Staatspräsident Wilhelm Pieck musste damals weichen, Hitler, Göring und Goebbels waren 1948 entsorgt worden. MLO