DGB-Sommer will Mindestlöhne

BERLIN ap ■ Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat eine umfassende Neuordnung des Niedriglohnbereiches gefordert. Dazu verlangte DGB-Chef Michael Sommer gestern in Berlin die Einführung von Mindestlöhnen in Höhe von mindestens 7,50 Euro und die Ausweitung des Entsendegesetzes auf alle Branchen. Weiter schlug Sommer vor, den öffentlichen Beschäftigungssektor für ältere Arbeitslose auszubauen. Außerdem sollten niedrige Einkommen auf Arbeitnehmerseite von den Sozialversicherungsbeiträgen entlastet werden. Sommer verwies darauf, dass mittlerweile 5,4 Millionen Menschen, das sind 14 Prozent der Beschäftigten, unter prekären Bedingungen arbeiteten. Einen Mindestlohn gebe es mittlerweile in 20 von 27 EU-Ländern. Alle Beispiele zeigten, dass eine untere Einkommensgrenze zu mehr Beschäftigung geführt habe, sagte der DGB-Vorsitzende. Offen zeigte sich Sommer auch zu dem von der SPD vorgeschlagenen und vom Wirtschaftsweisen Peter Bofinger ausgearbeiteten Modell der negativen Einkommensteuer.