Zeuge: Aubis war nur Opfer

Die Krise in der wirtschaftlichen Entwicklung von Plattenbauten war nach Einschätzung des Chefverkäufers des größten ostdeutschen Wohnungsunternehmens nicht absehbar. Der 57-jährige Zeuge wurde gestern vor dem Landgericht als Zeuge im Prozess um die Bankenaffäre vernommen. Er war auf Antrag der Verteidigung geladen worden, nachdem die Staatsanwaltschaft und teilweise auch die Verteidigung bereits ihre Plädoyers gehalten hatten. Alle damaligen Erwerber, auch das Unternehmen Aubis, hätten „kaufmännisch klug kalkuliert“, so der heutige Leiter der kommunalen Wohnungsgesellschaft Leipzig. Später seien alle diese Unternehmen insolvent geworden. Hintergrund der Krise sei gewesen, dass die Preise für hochwertig sanierte Altbauten in Ostdeutschland ab einem bestimmten Zeitpunkt rapide gesunken seien. Plattenbau-Mieter hätten daraufhin ihre Wohnungen „fluchtartig“ verlassen. DPA