Knake-Werner schafft Sommerjobs

Die Arbeitssenatorin arbeitet an den Konzepten für die 2.500 öffentlich geförderten Jobs. Start im Sommer

Arbeitssenatorin Heidi Knake-Werner (Linkspartei) drückt bei der Schaffung eines öffentlich geförderten Beschäftigungssektors aufs Tempo. Ein Teil der zunächst geplanten 2.500 Stellen soll im Sommer eingerichtet werden. Derzeit werden die Konzepte erarbeitet und Partner für das Projekt gesucht. Die Senatorin ist dazu unter anderem mit den Wirtschaftskammern, Job-Centern und Gewerkschaften im Gespräch.

Die Linkspartei hatte in den Koalitionsverhandlungen gegen den anfänglichen Widerstand der SPD die Schaffung dieses Beschäftigungssektors durchgesetzt, um unter anderem schwer vermittelbaren Langzeitarbeitslosen über 50 Jahre eine Perspektive zu geben. Ziel sei es, „existenzsichernde Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren“, sagte Knake-Werner. Dazu sollten sämtliche Mittel für Erwerbslose von Bund und Land, darunter für Wohn- und Eingliederungskosten, gebündelt werden. Unterm Strich sei das Projekt kostenneutral.

Über das neue Finanzierungsmodell habe sie in der vergangenen Woche auch mit Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) gesprochen, sagte die Senatorin. Außerdem stehe sie mit der Bundesagentur für Arbeit im Kontakt. Sollte keine schnelle Einigung möglich sein, strebe Berlin an, das Projekt vorerst aus Mitteln der Job-Center sowie eigenen und EU-Geldern in Angriff zu nehmen. Als Einsatzorte schweben der Senatorin vor allem die Bereiche Soziales und Jugend vor.

Kritik kam von der Industrie- und Handelskammer (IHK). Die Wirtschaft halte einen öffentlich geförderten Beschäftigungssektor für „kontraproduktiv“, betonte IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder. Für mehr Arbeitsplätze wären ein Niedriglohnbereich und die Lockerung des Kündigungsschutzes besser.

Die Grünen sind skeptisch, ob mit dem Projekt noch in diesem Jahr begonnen werden kann. Knake-Werner verlasse sich darauf, dass die Job-Center den Hauptteil der Finanzierung übernähmen. Doch von dort sei kaum mit zusätzlichen Mitteln zu rechnen, sagte die Grünen-Abgeordnete Ramona Pop. ddp